„Altersarmut ist das nächste Armutszeugnis für die Ampel”

Wenn das Geld nicht reicht - immer mehr Rentner auf Sozialhilfe angewiesen

Bei vielen Menschen reicht die Rente nicht.
Immer mehr Menschen droht die Altersarmut. (Symbolbild)
Sebastian Kahnert/dpa

Die Altersarmut wächst und wächst!
Immer mehr Senioren in Deutschland sind zusätzlich zu ihrer Rente auf Sozialhilfe angewiesen. Für Politikerin Sahra Wagenknecht ein „Armutszeugnis” für die Ampel. Doch ist es so einfach?

Anstieg von über 40 Prozent

Im ersten Quartal 2024 bezogen 719.330 Rentner die sogenannte Grundsicherung im Alter. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts auf Anfrage der BSW-Gruppe im Bundestag hervor, die der „Neuen Osnabrücker Zeitung” vorliegen. Der Übersicht zufolge ist das ein Höchstwert und ein Anstieg um knapp 35.000 im Vergleich zum März 2023. Seit 2015 gab es einen Anstieg um rund 40 Prozent (511.915).

Lese-Tipp: Angst vor Altersarmut wächst rasant: Was Normalverdiener jetzt tun können

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht sagte der dem Blatt: „Das Allzeithoch bei der Altersarmut ist das nächste Armutszeugnis für die Ampel.” Die Entwicklung zeige, „dass das deutsche Rentensystem viele alte Menschen zu entwürdigender Armut verdammt”.

Lese-Tipp: Keine Angst vor Altersarmut: So schließen Sie Ihre Rentenlücke!

Im Video: Wie funktioniert unser Rentensystem

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Liegt es an der neuen Freibetragsregelung?

Eine Sprecherin der Deutschen Rentenversicherung erläuterte dagegen bereits Anfang März, dass der Zuwachs der Altersrentnerinnen und -rentner mit Grundsicherung hauptsächlich auf die Auswirkungen einer Freibetragsregelung zurückzuführen sei. Diese war mit der Anfang 2021 gestarteten Grundrente eingeführt worden. Das Ziel war, dass Menschen mit besonders geringem Lohn Altersbezüge über der Grundsicherung erhalten. (dpa)