Prozess in HamburgMann soll junger Frau gegen ihren Willen Namen des Ex tätowiert haben – der sitzt schon in Haft

Die 23-Jährige kämpft bis heute gegen die Spuren der Gewalt: Sieben Laserbehandlungen, doch der Schriftzug ist noch sichtbar.
Die 23-Jährige kämpft bis heute gegen die Spuren der Gewalt.
RTL

Kann sie bald endlich mit allem abschließen?
In Hamburg hatte ein Mann seine Ex-Freundin fünf Tage lang entführt und gefoltert. Dafür sitzt er aktuell eine neunjährige Gefängnisstrafe ab. Nun steht ein anderer vor Gericht: Sein Freund, ein Tätowierer, soll im August 2023 in einem Tattoo-Studio auf St. Pauli zugestochen haben. Nicht mit einem Messer, sondern mit einer Nadel.

Prozess gegen Tätowierer, doch der erscheint nicht

Der Vorwurf: Der 35-Jährige soll als Machtdemonstration den Namen des Ex-Freundes auf den Bauch der jungen Frau tätowiert haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Körperverletzung vor, weil er das Tattoo wissentlich ohne Einwilligung des Opfers gestochen haben soll.

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Doch der Angeklagte bleibt dem Prozess am Mittwoch fern. Sein Verteidiger reicht Videos ein, die beweisen sollen, dass sein Mandant wegen einer Zahn-OP verhindert ist. Doch die Staatsanwaltschaft zweifelt. Die Richterin wirkt nachsichtig, aber bestimmt: „Bis heute Morgen um 9.13 Uhr hatte ich keine brauchbaren Unterlagen.” Sie setzt eine Frist: Bis Ende Oktober müssen Belege für die angebliche Operation vorliegen. Dann soll Anfang Dezember weiterverhandelt werden.

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Die Tätowierung soll Teil einer unvorstellbaren Horrorserie gewesen sein. Fünf Tage lang war das Opfer 2023 in Wilhelmshaven und Hamburg gefangen, wurde gefoltert, vergewaltigt und misshandelt. Nach ihrer Aussage beginnt damals alles mit einem vermeintlich klärenden Treffen in Wilhelmshaven. Doch plötzlich taucht ihr Ex mit zwei mit Messer und Pfefferspray bewaffneten Männern auf und zwingt sie in ein Auto.

Zwei Tage später soll er sie in das Tattoo-Studio gebracht haben, wie die 23-Jährige nun gegenüber RTL berichtet. „Ich war während der Tätowierung unter Schock und habe wegen des Schocks und der Schmerzen gar nicht gemerkt, dass ich tätowiert wurde.“

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Vergebliches Hoffen auf ein Ende

Bis heute trägt sie die Qual sichtbar auf ihrer Haut. Bereits sieben Laserbehandlungen habe sie hinter sich, ohne wirklichen Erfolg. An diesem Morgen ist sie alleine mit der U-Bahn zum Gericht gefahren. Der Weg fühle sich an wie eine Zeitreise zurück in die Hölle. „Ich musste mich wieder in die Gefühlslage hineinversetzen”, erzählt sie im RTL-Interview. „Als ich hier hergekommen bin mit der U-Bahn, musste ich natürlich direkt daran denken wie es vor zwei Jahren war und musste anfangen zu weinen. Ich stand vorm Gebäude und habe angefangen zu weinen.“

Sie dachte, heute könne sie wenigstens einen weiteren Schritt in Richtung Abschluss machen. Doch stattdessen wurde der vertagt.

Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche