Umstrittene Stierhatz für dieses Jahr beendet
Drei Verletzte am Schlusstag des Sanfermín-Festes in Pamplona

Alle Jahre wieder.
Zum Abschluss des achten und letzten Stierlaufs des diesjährigen Sanfermín-Festes in Pamplona, wurden erneut drei Läufer ernster verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Zwei von ihnen sind ungewöhnlich alt, eine 63-jährige Frau aus New York sowie ein 68 Jahre alter Mann aus dem US-Bundesstaat Missouri, teilte das Rote Kreuz der spanischen Region Navarra mit
Seit Jahren Kritik an Stierhatz in Pamplona
Der dritte Verletzte sei ein jüngerer Spanier. Eine Verletzung durch Hornstoß gab es an diesem letzten Tag nicht. Insgesamt gab es dieses Jahr nach vorläufiger Bilanz des Roten Kreuzes 40 Krankenhauseinlieferungen, sechs davon aufgrund von Hornstößen. Das sei die höchsten Zahlen seit 2020.
Das Alter der zwei verletzten US-Bürger ist deshalb ungewöhnlich, weil es meist jüngere Männer sind, die sich auf die gut 800 Meter lange Strecke wagen, um die sechs rund 600 Kilogramm schweren Kampfbullen neben mehreren zahmen Leitochsen in die Stierkampfarena Pamplonas zu treiben. Der Mann erlitt demnach ein Schädel-Hirn-Trauma mit Nasenbluten, die Frau wurde von einem Stier am Rücken getreten und zog sich dabei ein Wirbelsäulentrauma zu.
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Die „Sanfermines“ sind dem Stadtheiligen San Fermín gewidmet und werden in der 200.000-Einwohner-Stadt bereits seit Ende des 16. Jahrhunderts immer in der ersten Juli-Hälfte gefeiert. Es gibt dabei nicht nur Stierrennen und -Kämpfe, sondern auch viel Party mit Konzerten, Prozessionen und anderen Veranstaltungen.
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Jeden Tag Live-Übertragungen im spanischen Fernsehen
Im Mittelpunkt stehen aber auch die Stierläufe am frühen Vormittag. Im Schnitt nehmen an jedem Lauf circa 2.000 Menschen aktiv teil. Viele Läufer versuchen, vor oder neben den Bullen zu laufen und diese möglichst auch an den Hörnern oder am Rücken anzufassen, wie in den täglichen Live-Übertragungen des staatlichen TV-Senders RTVE zu sehen ist.

Jedes Jahr werden Dutzende Teilnehmer verletzt. Seit 1924 gab es 16 Todesopfer, das letzte im Jahr 2009. Die Stiere sterben derweil fast immer - und zwar am Abend in der Arena durch die Hand eines Toreros. Tierschutzgruppen protestierten auch dieses Jahr gegen die Veranstaltung. „Stierlauf verursacht Tierleid“, klagte die Organisation Peta in Deutschland. Trotz aller Kritik lockt das Fest Touristen aus aller Welt an, die vor allem aus anderen Teilen Spaniens, aus Europa, den USA und Australien kommen. (uvo; dpa)