Hilfsorganisation in Österreich Gründer von SOS-Kinderdorf soll Kinder missbraucht haben

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Der österreichische Pädagoge und Gründer der SOS-Kinderdörfer, aufgenommen im September 1983.

Heftige Vorwürfe.
Gegen den Gründer von SOS-Kinderdorf, Hermann Gmeiner, liegen laut Erkenntnissen der Kinderhilfsorganisation glaubhafte Missbrauchsvorwürfe vor. Das sagte eine Sprecherin von SOS-Kinderdorf Österreich der Deutschen Presse-Agentur. Demnach soll Gmeiner (1919-1986) mutmaßlich sexuelle und physische Übergriffe an Jungen verübt haben.

Vorwürfe kamen durch Aufarbeitungs-Prozess ans Licht

Die Vorwürfe gegen Gmeiner betreffen acht ehemalige Kinder und Jugendliche an vier Kinderdorf-Standorten in Österreich. Die Übergriffe sollen zwischen den 1950er und den 1980er Jahren verübt worden sein, hieß es in einer Stellungnahme der Organisation in Innsbruck. Die Betroffenen hätten bereits in den vergangenen Jahren Opferschutzverfahren durchlaufen und hätten Entschädigungszahlungen erhalten, hieß es.

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Ausgehend von einem Bericht der Wiener Wochenzeitung „Falter” waren in den vergangenen Wochen eine Reihe von mutmaßlichen Übergriffen von SOS-Kinderdorf-Mitarbeitern aus den vergangenen Jahren publik geworden.

1951 wurde das erste SOS-Kinderdorf in Österreich

Gmeiner, der als „Kinderfreund“ galt, engagierte sich nach dem Zweiten Weltkrieg für Kinder in Not. Im Jahr 1951 wurde das erste SOS-Kinderdorf für verwaiste und verlassene Kinder im österreichischen Imst in Tirol eröffnet. Mittlerweile betreut die Organisation weltweit Kinder und Jugendliche, deren Eltern sich aus diversen Gründen nicht um sie kümmern können. (cko)

Verwendete Quelle: dpa, ORF, Stern