Eskalieren die Proteste?Zoo tötet und verfüttert Paviane – jetzt bekommt der Zoo-Chef Morddrohungen
Nimmt der Protest neue Ausmaße an?
In Nürnberg hat der Tiergarten zwölf Paviane aus Platzgründen erschießen lassen und teilweise verfüttert. Dag Encke, der Direktor des Zoos soll laut eigener Aussage als Reaktion jetzt sogar Morddrohungen bekommen. Eskaliert der Protest?
Morddrohungen und Beschimpfungen
Nachdem der Tiergarten in Nürnberg Ende Juli zwölf Paviane getötet hat, kritisieren Tierschützer und Teile der Öffentlichkeit diese Art von Bestandsregelung. Doch mittlerweile soll die Kritik andere Ausmaße angenommen haben. Laut Zoodirektor Dag Encke bekommen er und sein Team Morddrohungen: „Dann stehen da Dinge drin, was man für ein Unmensch ist, was für ein Mörder man ist und bis hin dazu: ‘Man soll dich erschießen’ oder ‘Wir wissen, wo du wohnst’.”
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Scarlett Treml von Animal Rebellion wirft dem Tiergarten in Nürnberg fehlenden Artenschutz vor. Aber sie distanziert sich ganz klar von den Drohungen: „Mit der Affentötung ist eine ganz klare Grenze überschritten worden. Aber Morddrohungen, das geht zu weit. Da hört der Protest, der friedliche Protest vor allem auf. Für den Animal Rebellion ist diese Art Einschüchterung nicht okay und überschreitet definitiv eine Grenze.”
Die Polizei ermittelt
Die Polizei Nürnberg hat mittlerweile Schutzmaßnahmen ergriffen, wie Polizeisprecher Michael Konrad im Interview mit RTL bestätigt. Zu einzelnen Maßnahmen wollen sich die Ermittler aus Sicherheitsgründen nicht äußern.
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Trotz der Drohungen und des öffentlichen Drucks, hält Dag Encke an seinem Kurs fest und schließt weitere Tötungen im Sinne der Population nicht aus: „Was wir jetzt beobachten, ist alles, was wir beurteilen können, ziemlich perfekt. Wir haben eine sehr, sehr tolle Altersstruktur wieder hinbekommen. Wir haben genug Jungtiere in der Gruppe im Moment, dass das Sozialverhalten sich wieder entspannt hat.”