Kompromiss für Metall-Tarife stehtKeine Warnstreiks mehr! Saftige Lohnerhöhung für 3,9 Millionen Beschäftigte

Arbeitgeber und die IG Metall liegen bei den möglichen Tarifsteigerungen noch weit auseinander. Trotzdem hoffen sie, in der vierten Verhandlungsrunde zu einem Abschluss zu kommen.
Die IG Metall und die Arbeitgeber haben eine Einigung erzielt!
Marcus Brandt/dpa

Aufatmen für Hunderttausende Arbeitnehmer!
Nach wiederholten Warnstreiks mit über 600.000 Teilnehmern erzielen IG Metall und Arbeitgeber nun eine Einigung für Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie. Arbeitnehmer dürfen sich auf eine Gehaltserhöhung freuen!

Zwei Bezirke arbeiten Kompromiss heraus

In einer Nachtsitzung in Hamburg kommen sich beide Parteien näher, arbeiten einen Pilotabschluss für die Tarifgebiete Nord und Bayern heraus. Die enge Zusammenarbeit der beiden Bezirke stellt eine Premiere dar, bei der entscheidenden vierten Sitzung haben auch der IG-Metall-Vorstand sowie Gesamtmetall im Hintergrund mitgewirkt.

In zwei Stufen erfolgen nun Lohnerhöhungen von 6,1 Prozent. Spätestens im Februar 2025 fließt eine Einmalzahlung von 600 Euro. Die Tabellenerhöhungen sollen in den kommenden beiden Jahren jeweils zum 1. April greifen. Auszubildende erwartet eine überproportionale Erhöhung um 140 Euro monatlich, die bereits zum Januar 2025 gilt. Sie erhalten keine Einmalzahlung. Das Ergebnis mit einer Laufzeit von 25 Monaten soll auf alle 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche übertragen werden.

Lese-Tipp: Jetzt kommen Warnstreiks bei McDonalds und Co.!

Rückblick: Nach dem Ablauf der Friedenspflicht ruft die Gewerkschaft seit dem 29. Oktober ihre Mitglieder in Hunderten Betrieben zu mehrstündigen Warnstreiks auf, an denen sich innerhalb von zwei Wochen mehr als 600.000 Menschen beteiligen. Pläne für ganztägige Warnstreiks bleiben nun aber in der Schublade.

Im Video: Streik in der Süßwarenindustrie

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Frühster Verhandlungsschluss seit 2020

Einen Pilotabschluss bereits in der vierten Verhandlungsrunde gab es zuletzt 2015. Unter dem Einfluss der Corona-Pandemie und ihrer damals noch unabsehbaren wirtschaftlichen Folgen erreichten alle Parteien 2020 nach nur zwei Treffen eine Lösung. Der Bezirk Küste mit Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und West-Niedersachsen war im wiedervereinigten Deutschland noch nicht an einem Pilotabschluss beteiligt. (dpa/fkl)