Erst frei gesprochen, jetzt doch verurteiltAn Karneval! Tourist vergewaltigt schlafende Studentin - Haftstrafe

Jetzt muss er doch noch in Haft!
Es ist wohl ein Ende mit Schrecken: Eine junge Frau feiert in Köln Karneval und schläft dann mit einem Mann in seinem Hotelzimmer. Als beide danach schlafen, vergeht sich wohl ein anderer Mann an ihr - erst Jahre später wird er dafür verurteilt.
Freispruch im ersten Prozess
Das Landgericht Köln ist sich spätestens seit diesem Mittwoch (10. Juli) ganz sicher: Der damals 33-jährige Felix C. hat die zwölf Jahre jüngere Frau 2020 im Schlaf vergewaltigt. In einem ersten Prozess war der Mann vor zwei Jahren noch freigesprochen worden, bekam wegen des Aufnehmens von Handyvideos lediglich eine Geldstrafe in Höhe von 1.600 Euro. Die Staatsanwaltschaft legte daraufhin Revision ein.
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Sie prahlen mit ihren Eroberungen
Rückblick ins Jahr 2020: Es ist der Karnevalssamstag in Köln. Auch Felix C. ist zusammen mit zwei anderen Männern zum Feiern in die Stadt gekommen. Sie gehören auch zu einer Whatsapp-Gruppe, in der etwa 14 Männer mit ihren Eroberungen prahlen. In einer Kneipe lernt einer der drei Feiernden dann die Studentin kennen. Sie gehen zusammen in sein Hotelzimmer und haben (einvernehmlich) Sex. Während die Frau mit 1,8 Promille im Blut früher einschläft, schreibt der Mann wahrscheinlich noch in der „Stich-Gruppe”, bevor er ebenfalls einschläft.
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Angeklagter: Sie hat freiwillig mitgemacht!
Später betritt dann Felix C. das Zimmer - und offenbar kommt es dann zu der Vergewaltigung. Beim neuerlichen Prozessauftakt Ende Mai dieses Jahres sagt Felix C. noch, dass die Studentin freiwillig mitgemacht hätte. Das glaubt ihm das Gericht aber nicht - jetzt muss er doch noch für drei Jahre hinter Gitter. Die Strafe wegen des Filmens der damals 21-Jährigen bleibt bestehen.
Wie der WDR berichtet, leidet die junge Frau heute noch unter den Folgen der Horror-Nacht: Demnach könne sie kein Vertrauen aufbauen, habe in ihrem Studium zwei Semester verloren und sich die Haare abgeschnitten, um nicht mehr in den Fokus von Männern zu geraten. (dka, mit dpa)


