Teenager aus dem Elsass nach einem Jahr tot gefunden

„Ihr Schmerz ist immens” - Linas Eltern trauern um ihre Tochter († 15)

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Die Leiche der Vermissten wurde in einem Wald gefunden

Sie lag hunderte Kilometer entfernt von ihrem Zuhause.
Mehr als ein Jahr hatten die Eltern der vermissten Lina auf ein Wunder gehofft, doch seit gestern herrscht traurige Gewissheit: Die 15-Jährige ist tot. „Ihr Schmerz ist immens“, teilten die Anwälte der Familie des Mädchens mit. Das berichtet der französische Sender BFMTV.

Linas Mutter „am Boden zerstört”

In der kurzen Erklärung hieß es weiter, dass Linas Mutter „am Boden zerstört“ sei. Weitere Angaben wurden nicht gemacht, „Die Familie möchte nach der Entdeckung der Leiche nicht reagieren“, so die Anwälte. Man bitte darum, „die Trauer der Familie zu respektieren“.

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Französische Gendarmen auf Motorrädern auf der Suche nach der vermissten Jugendlichen Lina (Archivfoto, Juli 2024)
Frederick Florin/AFP/dpa

Lese-Tipp: Traurige Gewissheit! Vermisste Lina (15) aus dem Elsass ist tot

Zuvor hatte Staatsanwalt Alexandre Chevrier am Mittwoch (16. Oktober) in Straßburg mitgeteilt, dass Linas Leiche in einem Waldgebiet in Nevers in Zentralfrankreich entdeckt worden sei. Sie sei in einem Wasserlauf unterhalb einer Böschung gefunden worden, so Chevrier. Nevers liegt Hunderte Kilometer vom Ort des Verschwindens im Elsass entfernt.

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DNA, Linas Handtasche und Stricke gefunden

Die Ermittler gehen davon aus, dass Lina von einem Mann umgebracht wurde, dem sie zufällig begegnet war. Der Verdächtige hat sich im Juli das Leben genommen. Über die Ortungsdaten des Autos, mit dem der Mann damals unterwegs war, sei ermittelt worden, dass er sich am Tag nach Linas Verschwinden am jetzigen Fundort der Leiche aufgehalten habe, so die Staatsanwaltschaft.

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Staatsanwalt Alexandre Chevrier
Jean-Christophe Verhaegen/AFP/dpa

Das Auto des mutmaßlichen Mörders war im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg zugelassenen und wurde gestohlenen. Es wurde im Sommer sichergestellt. Darin fanden die Ermittler DNA-Spuren, Linas Handtasche und Stricke, mit denen die 15-Jährige gefesselt wurde. Seinerzeit wurden systematisch Waldgebiete durchsucht, in denen das Auto des Tatverdächtigen nach der Auswertung der Ortungsdaten längere Stopps einlegte.

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Tatverdächtiger kann nicht mehr zu Lina befragt werden

Aber erst jetzt stießen die Polizisten bei einer erneuten Suche auf die Tote - mehr als 400 Kilometer vom Ort ihres Verschwindens entfernt. Eine DNA-Analyse habe bestätigt, dass es sich um die sterblichen Überreste der Jugendlichen handele.

Der spektakuläre Kriminalfall hatte die Menschen weit über die Grenze von Linas elsässischer Heimat hinaus bewegt. Die 15-Jährige verschwand am 23. September vergangenen Jahres auf dem Weg zum Bahnhof von Saint-Blaise-la-Roche, von wo aus sie nach Straßburg fahren wollte. Dort kam sie nie an.

Der 43 Jahre alte Tatverdächtige, der längere Zeit mit dem gestohlenen Auto unterwegs war, nahm sich nach der Sicherstellung des Wagens am 10. Juli an seinem Wohnort in Besançon in Ostfrankreich das Leben. Wegen mehrerer gewaltsamer Raubtaten hätte er am 22. Juli vor Gericht erscheinen müssen. In der Vergangenheit soll sich der Mann mehrfach in einer Psychiatrie aufgehalten haben. Zu Lina konnte er nicht mehr befragt werden. Nun sollen forensische Gutachten die genaue Todesursache des Mädchens klären. (uvo; mit dpa)

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