Wenn niemand genau hinsiehtToter Mann liegt zwei Jahre lang unbemerkt in seiner Wohnung

Kind stürzt aus Hochhaus
Rund zwei Jahre lag der Mann leblos in seiner Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. (Symbolbild)
Jennifer Brückner/dpa

Niemand vermisste ihn!
Zwei Jahre lang lag ein Mann tot in seiner Wohnung – niemand bemerkte es. Nicht die Nachbarn, nicht die Verwaltung, nicht das Amt. Er hatte keine Familie, keine Freunde – sein Tod blieb unentdeckt, während draußen das Leben seinen gewohnten Lauf nahm.

Briefkasten platze aus allen Nähten

Irgendwann im Jahr 2023 starb der Mann, der seit rund zehn Jahren in einer kleinen Erdgeschosswohnung in Hannover-Davenstedt lebte. Wann genau, weiß niemand. Als die Polizei die Tür am 8. Oktober schließlich öffnete, bot sich ein trauriges Bild: Der Mann war schon lange tot. Wie lange genau er dort lag, blieb unklar – Schätzungen zufolge rund zwei Jahre.

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Im Hausflur fiel über lange Zeit nur der überquellende Briefkasten auf. Eine ältere Nachbarin erzählt der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, dass sie darunter eine Kiste stellte, damit die Post nicht auf den Boden fiel. Viele Bewohner kannten den Mann laut ihren Angaben gar nicht, die meisten waren erst vor Kurzem eingezogen.

Niemand schöpfte Verdacht, nichts deutete auf das hin, was sich hinter der Tür abspielte. Auch die Polizei betont, dass es zuvor keinerlei Hinweise auf einen möglichen Notfall gegeben habe – keine Geruchsbelästigung, kein Ungeziefer, keine Meldungen besorgter Nachbarn.

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Kontaktaufnahmen vom Amt scheiterten

Während der Mann in seiner Wohnung lag, arbeitete sich die Bürokratie geduldig vor. Mahnungen, Gerichtspost, Räumungsklage – nichts brachte Klarheit. Die städtische Zusatzversorgungskasse, die das Haus verwaltet, versuchte immer wieder, mit dem Mieter Kontakt aufzunehmen, so die Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.

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Auch das Jobcenter prüfte seinen Verbleib, nachdem die Leistungen ausgelaufen waren. Als schließlich gar keine Reaktion mehr kam, wurde der Mietvertrag beendet, die Wohnung zur Räumung vorgesehen – und erst dann die Tür geöffnet.

Verwendete Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung