Hat Anouar B. sie in den Tod getrieben?
Aus Angst vor ihrem Ex springt Deborah R. (36) vom Balkon und stirbt

Haare ausgerissen und mit Messer angegriffen!
Anouar B. steht am Mittwoch (21. Mai) vor dem Landgericht Hamburg, weil er für den Tod seiner Ex-Freundin Deborah R. verantwortlich sein soll. Im Prozess kommt jetzt ans Licht, was die 36-Jährige in ihren letzten Minuten erleiden musste.
Panisch versucht das Opfer, sich zu retten
Angespannt sitzt Anouar B. (32) beim Prozessauftakt neben seinem Anwalt. Der junge Mann wirkt gefasst, doch während die Anklage verlesen wird, muss er mehrfach tief durchatmen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihn gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge und versuchten Totschlag durch Unterlassen vor. Vor Gericht werden nun auch Details darüber bekannt, was sich im vergangenen August im vierten Stock eines Hamburger Wohnhauses abgespielt hat.
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Zwischen Anouar B. und seiner Ex-Freundin soll es zum Streit gekommen sein, daraufhin habe B. die Frau mit einem Messer angegriffen. Mit bloßen Händen soll der Marokkaner Deborah R. die Atemwege zugedrückt haben, erklärt Mia-Christine Sperling-Carstens, Pressesprecherin des Landgerichts, im Interview mit RTL. Dabei reißt er der 36-Jährigen büschelweise Haare aus. In Panik versucht die Frau, sich auf den Balkon der Wohnung zu retten.
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Statt zu helfen, flieht Anouar B.
In Todesangst klettert Deborah R. über die Brüstung und springt in die Tiefe. Beim Aufprall erleidet die 36-Jährige schwere Verletzungen, an deren Folge sie später im Krankenhaus stirbt. Statt die Rettungskräfte zu alarmieren, flieht Anouar B. nach dem Vorfall. Ende November wird er schließlich von der Polizei in Italien festgenommen. Seither sitzt er in Deutschland in Untersuchungshaft.
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Wie B.s Anwalt erklärt, will sich sein Mandant im weiteren Verlauf des Prozesses schriftlich zu den Vorwürfen erklären. Sollte Anouar B. vor dem Landgericht Hamburg verurteilt werden, könnte ihm eine Haftstrafe von mindestens drei Jahren wegen Körperverletzung mit Todesfolge drohen, für Totschlag eine Haftstrafe von mindestens fünf Jahren. Der Prozess soll am kommenden Montag fortgesetzt werden.