Sie rettet einem Autofahrer das Leben

„30 Sekunden später wäre der Mann wahrscheinlich ertrunken!”

Frau Schmidt rettet einen Mann vor dem Ertrinken.
Frau Schmidt rettet einen Mann vor dem Ertrinken.
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Heftiger Starkregen wird plötzlich zur Lebensgefahr!
Ein Mann fährt in Fürth durch eine Unterführung, doch plötzlich steckt sein Auto fest. Er ist umgeben von Wasser, denn es regnet stark. Der Wagen füllt sich mit Wasser – der ältere Herr kommt nicht raus. Dann kommen ihm zwei Schutzengel zu Hilfe.

Fürth: Wassermassen verschlingen Auto

In Bayern sorgt heftiger Regen für eine Überschwemmung.
In Bayern sorgt heftiger Regen für eine Überschwemmung.
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In Fürth kommt es am Donnerstag (1. August) plötzlich zu heftigen Regenfällen. Eine Unterführung in der Schwabacher Straße ist plötzlich überflutet. Nur wenige Meter entfernt wohnt Frau Schmidt - die Frau sieht, wie ein Mann versucht, jemanden aus dem Auto zu befreien. „Er hat geschrien: Er braucht noch jemanden zum Herausziehen, da ist jemand drin”, erzählt Frau Schmidt in einem Gespräch. Sie überlegt nicht lange: Zusammen mit dem anderen Retter schlagen die beiden die Scheibe des Autos mit einem Hammer ein.

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Im Video: Niesel, Schauer oder Platzregen? Einfach erklärt

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Mann ist in Auto eingeklemmt, bekommt keine Luft

Das Auto bleibt plötzlich in den Wassermassen stecken.
Das Auto bleibt plötzlich in den Wassermassen stecken.
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Die Hälfte des Autos sei schon voll mit Wasser gewesen, erinnert sich Frau Schmidt. Der Mann habe kaum noch Luft bekommen, Panik sei in ihm aufgestiegen, zudem wäre er eingeklemmt gewesen. „Den haben wir dann praktisch mit Untertauchen nach oben kriegen können oder herausziehen können”, so Frau Schmidt. Gerade noch rechtzeitig können sie den älteren Herren befreien: „30 Sekunden später wäre der Mann wahrscheinlich ertrunken!”

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Die DLRG bringt den Mann mit einem Boot in Sicherheit

Alexander Schmid von der DLRG übernimmt die Einsatzleitung.
Alexander Schmid von der DLRG übernimmt die Einsatzleitung.
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Auch die DLRG ist vor Ort: Einsatzleiter Alexander Schmid ist eigentlich auf dem Weg zu einem anderen Einsatz, doch als er die Wassermassen sieht, die aus dem Gully schießen, alarmiert er weitere Kräfte. Sie bringen den Mann in ein Boot und übergeben ihn dem Rettungsdienst. Schmid kennt die Gefahren bei solch einer Situation und rät: „Ruhe bewahren ist das A und O. Den Notruf wählen [...] und am besten sitzen bleiben, [...] weil es kann auch sein, dass Gullydeckel hochgespült werden und da wird es dann sehr schnell gefährlich!” Am besten sollten Unterführungen allgemein bei Starkregen gemieden werden, so der Experte.

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Bis zu 150 Liter Regen gefallen – so geht es mit dem Wetter weiter

Besonders viel Regen fiel in der Nacht zu Freitag in den Regionen von Ostwestfalen bis zum Harz. Oft kamen 40 bis 70, in Trendelburg, das ist nördlich von Kassel, sogar 151 Liter Regen pro Quadratmeter in 6 Stunden zusammen. Jetzt verlagert sich der kräftige und mehrstündig anhaltende Regen unter allmählicher Abschwächung über Sachsen-Anhalt nach Sachen und ins südliche Brandenburg.

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In den meisten Regionen startet der Freitag freundlich und trocken. Am Nachmittag bilden sich vor allem im Südwesten sowie südlich der Donau erneut teils kräftige Gewitter. Am besten kommt der Nordwesten weg, hier scheint die Sonne am häufigsten. Die Höchstwerte liegen bei 24 bis 29, an der Küste sowie in Sachsen 20 bis 23 Grad. (anr)

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