Als Reaktion auf den Anschlag in München
Taliban bieten Zusammenarbeit bei Abschiebungen an – unter DIESER Bedingung

Die Machthaber in Kabul pochen auf direkte Gespräche!
Die Taliban zeigen sich angesichts des von einem Asylbewerber aus Afghanistan verübten mutmaßlichen Anschlags in München offen für eine Zusammenarbeit bei Abschiebungen. Eine Abschiebung über einen Drittstaat lehnen sie ab und stellen eine Bedingung, unter der sie zu einer Zusammenarbeit bereit wären.
Islamisten fordern etwas von Deutschland
„Wir haben unsere Bereitschaft gezeigt, die konsularischen Dienste für Afghanen in Deutschland wieder aufzunehmen, die alle Aspekte der Migration abdecken“, sagte der Sprecher des Taliban-Außenministeriums, Abdul Kahar Balchi, der Deutschen Presse-Agentur. Sie wollen dafür ein Taliban-Konsulat in Deutschland!
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Einen Umweg über Nachbarländer Afghanistans wie Pakistan, wie er bereits in der Vergangenheit von der Bundesregierung erwogen wurde, lehnen die Taliban ab und werten dies als Verstoß gegen die geltenden Konventionen. „Wir sind nicht bereit, irreguläre Verfahren zu akzeptieren, die Afghanistan umgehen und eine Gefahr für unsere nationale Sicherheit darstellen”, betonte Balchi. Eine mögliche Bestrafung der Straftäter nach ihrer Ankunft in Afghanistan solle über bilaterale Gespräche geregelt werden.
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Afghane verletzt mindest 28 Menschen in München
Kritiker warnten in der Vergangenheit vor solchen Gesprächen mit den Islamisten, die international isoliert sind. Die Taliban könnten von Abschiebungen profitieren, indem sie diese als Möglichkeit für eine Zusammenarbeit mit einem westlichen Staat nutzten.
Am Vormittag war ein junger Afghane in der Münchner Innenstadt mit seinem Auto in einen Demonstrationszug gefahren und hatte so 30 Menschen verletzt, einige davon schwer. Der Mann war nach Worten von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ein abgelehnter Asylbewerber. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte nach der Tat angekündigt, erneut Abschiebungen nach Afghanistan durchführen zu wollen. (xes, dpa)