Restaurantkette kennt (zunächst) keine GnadeKellnerin kauft Obdachlosem Pfannkuchen – und wird gefeuert

Sie wollte doch nur helfen.
Eine Kellnerin aus dem US-Bundesstaat Florida ist gefeuert worden, weil sie einem Obdachlosen etwas zu essen gegeben hatte. Nach einem Medienbericht über den Vorfall rudert ihr Ex-Arbeitgeber zurück.
Kellnerin hilft hungrigem Obdachlosen
Der 24. November ist ein ganz normaler Arbeitstag für Victoria Hughes. Seit 13 Jahren arbeitet sie bei der US-Restaurantkette IHOP in Lakeland, wie der TV-Sender WFLA berichtet. Doch der Tag nimmt eine dramatische Wendung, als Hughes einem Obdachlosen hilft. „Er hat gesagt, dass er Hunger hat”, berichtet die Kellnerin. „Ohne nur eine Sekunde nachzudenken, habe ich ihm Pfannkuchen gekauft und ihm ein Wasser gegeben.”
Doch ihr Chef ist ob der guten Tat nicht begeistert, sondern außer sich vor Wut. „Er rege sich so auf, weil er befürchte, dass Leute dort herumlungern könnten”, erzählt Victoria Hughes. „So etwas gefährde die Sicherheit der Kunden.”
Was die Sache für die Kellnerin nicht leichter macht: Der Obdachlose kehrt mit einer Familie ins Restaurant zurück, die ihm ebenfalls etwas zu essen schenken will. Die Auseinandersetzung mit ihrem Chef verschärft sich.
Frühere IHOP-Mitarbeiterin bereut nichts
Zwei Tage später bekommt Hughes von ihrem Chef einen Anruf: Er teilt ihr mit, dass sie gefeuert ist. „’Warum?’, habe ich ihn gefragt. Er nannte als Grund die Firmenpolitik.”
Doch die Kellnerin lässt sich nicht unterkriegen und steht zu ihrer Entscheidung, dem Obdachlosen zu helfen. „Zwar brauche ich meinen Job, aber ich würde es noch mal so machen”, sagt sie. „Und wenn er mich nach meinem Hemd gefragt hätte – ich hätte ihm bestimmt auch das gegeben.”
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Restaurantkette bietet Victoria Hughes neuen Job an
Als sich der Sender WFLA einschaltet, schlägt IHOP plötzlich ganz andere Töne an, wie Victoria Hughes berichtet. Sie bekommt einen Anruf direkt aus der Unternehmenszentrale. Die Restaurantkette bietet ihr einen neuen Job sowie eine Entschädigung für die seit der Kündigung versäumten Arbeitstage an. Der Mann am Telefon sagt ihr auch, „dass er eine großzügige Spende an eine Wohltätigkeitsorganisation meiner Wahl machen würde”.
In einer Erklärung nimmt das Unternehmen zu dem Vorfall Stellung. Man sei bestrebt, ein Umfeld zu schaffen, „in dem jeder willkommen ist”, heißt es unter anderem. Man werde an mehrere Wohltätigkeitsorganisationen spenden.
Ob sie wieder für IHOP arbeiten will, weiß Victoria Hughes noch nicht. Zunächst wolle sie sich Zeit für ihre Familie nehmen und dann gründlich darüber nachdenken. (bst)