16 Stunden auf offenem Meer
Barfuß, verletzt, fast übersehen – Mädchen überleben Höllennacht auf Paddle-Board

Diese Nacht werden sie nie vergessen.
Zwei 16-jährige Mädchen aus Florida wollen am Montagmorgen nur eine kurze Runde paddeln. Doch dann kommt der Wind und bläst sie ins offene Meer hinaus. Was folgt, ist eine Höllennacht – und ein kleines Wunder.
Freundinnen klammern sich aneinander – und trotzen gemeinsam dem Tod

Was als Ausflug unter Freundinnen beginnt, endet in einem Albtraum. Die Mädchen wollen am Montagmorgen bei schönem Wetter kurz von Cedar Key zur vorgelagerten Insel Atsena Otie paddeln. Doch starker Wind treibt sie immer weiter hinaus aufs Meer. Und plötzlich ist kein Land mehr in Sicht.
Es wird Nacht. Die beiden frieren, ihre nackten Füße sind aufgeschürft, die Hände vom Salzwasser wund. Mehrmals fliegen Helikopter mit Suchscheinwerfern über sie hinweg. Doch sie werden immer wieder übersehen. Nur wenige Meter fehlen, sie rufen, winken, schreien, aber niemand sieht sie. „Sie waren kaum mehr als ein Punkt am Horizont”, sagt Retter Alex Jeffries später.
Dann kommt das kleine Wunder
Am Dienstagmittag passiert dann ein kleines Wunder. Drei Fischer, die als freiwillige Helfer mitsuchen, entdecken die zitternden Paddlerinnen an einem kleinen Küstenabschnitt nahe Porpoise Point.

„Sie hatten sich gegenseitig umklammert, ihre Füße und Hände waren aufgeschürft, sie waren dehydriert und eiskalt”, sagt Will Pauling, einer der Retter. Die Teenagerinnen hatten versucht, in der Nacht zur Küste zu schwimmen, barfuß über scharfkantige Muschelbänke. Verletzt und entkräftet gaben sie auf und klammerten sich an ihr Board.
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„Starke Mädchen” – Polizei ist beeindruckt
„Sie haben das durchgestanden, auf einem der wohl schlechtesten geeigneten Untersätze überhaupt”, sagte Polizeisprecher Scott Tummond. „Zwei unglaublich starke Mädchen. Ihre Resilienz ist beeindruckend.” Ihr Überlebenswille und ihre Verbundenheit haben das Duo gerettet.

Die beiden Freundinnen werden von den Fischern ans Festland und mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht – sie sind körperlich angeschlagen, aber wohlauf. (kra)