13 Besatzungsmitglieder festgenommen

Flammeninferno auf griechischer Insel - dank Feuerwerk von Superyacht für Deppen-Touristen

Feuer auf Hydra
Feuerwehrleute haben dieses Foto zum Brand bei Facebook veröffentlicht. Es ist unklar, ob es die Yacht zeigt, von der das Feuerwerk ausging.
facebook/feuerwehr

Der Nachthimmel leuchtet feuerrot!
Zur Unterhaltung der Gäste auf einer Superyacht entzündete die Besatzung ein Feuerwerk - in unmittelbarer Nähe der Insel Hydra. Der einzige Pinienwald des griechischen Eilands ging daraufhin lichterloh in Flammen auf. Die Empörung ist groß: „Sperrt sie ein!”, forderten am Sonntag die Nutzer in griechischen sozialen Medien und „Brandstiftung muss noch viel härter bestraft werden!”

Extreme Brandgefahr in Griechenland

Die griechischen Behörden haben 13 Besatzungsmitglieder einer Yacht als mutmaßliche Brandstifter festgenommen. Trotz ständiger Warnungen vor extremer Brandgefahr sollen sie in der Nacht zum Samstag vor der Küste der beliebten Ferieninsel Hydra ein Feuerwerk entzündet haben, um die Passagiere zu amüsieren. Die Funken setzten den einzigen Pinienwald der Insel in Brand. Die Verursacher hätten noch versucht, die ersten Flammen zu löschen, dann aber die Feuerwehr gerufen und sich davongemacht.

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Vorbeifahrende Boote hätten den Vorfall beobachtet und den Behörden gemeldet, berichteten griechische Medien unter Berufung auf die Küstenwache. Als die knapp 55 Meter lange Yacht Persefoni dann am Samstagnachmittag im Athener Küstenvorort Vouliagmeni anlegte, wurden 13 Besatzungsmitglieder festgenommen und das Boot festgesetzt und durchsucht. An Bord sollen Medienberichten zufolge 17 Touristen aus Kasachstan gewesen sein. Die Festgenommenen sollten der Justiz vorgeführt werden, teilte die Feuerwehr mit.

Im Video: Hitzewelle an der Ägäis und Waldbrände

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Brand auf griechischer Insel Hydra unter Kontrolle

Griechische Insel Hydra
Hydra liegt etwa 65 Kilometer westlich von Athen (Archivbild)
dpa

Der Bürgermeister der Insel war in einem Fernsehinterview außer sich über den Vorfall. Unabhängig von den zentralen Behörden werde auch die Inselgemeinde selbst die Betreffenden anzeigen, sagte er. Unterdessen konnte die Feuerwehr unter Einsatz von Hubschraubern den Brand am späten Samstagabend unter Kontrolle bekommen.

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Die Entrüstung ist vor allem deshalb groß, weil es in der vergangenen Woche bei starkem Wind vielerorts in Griechenland zu Wald- und Buschbränden kam. Ständig warnen die Behörden, nicht mit Feuer und Funken zu hantieren, nicht im Freien zu grillen oder gar mit Werkzeugen zu schweißen oder zu flexen. Umso mehr erschüttert ein Foto in griechischen Medien, das die Luxusyacht auf dem dunklen Meer vor dem brennenden Wald zeigt.

Hohe Waldbrandgefahr dank Hitzewelle

Die Strafen für absichtliche oder fahrlässige Brandstiftung wurden in Griechenland vergangenes Jahr stark erhöht. Neben Geldbußen im fünfstelligen Bereich können nun selbst bei fahrlässiger Brandstiftung Haftstrafen von bis zu zehn Jahren verhängt werden. Die Täter zu erwischen, ist allerdings schwierig und gelingt selten. Glück hatten die Ermittler bei einem Brand, der am vergangenen Mittwoch östlich von Athen ausgebrochen war: Sicherheitskameras angrenzender Grundstücke zeichneten einen Mann dabei auf, wie er das Feuer legte und dann davonrannte.

Die Waldbrandgefahr bleibt in mehreren Regionen Mittelgriechenlands das ganze Wochenende über hoch, teilte der griechische Zivilschutz mit. Wie ein Sprecher der Feuerwehr am Sonntagmorgen mitteilte, sind die meisten Brände jedoch unter Kontrolle gebracht worden. (dpa/lha)