„Diese Hitzewelle wird in die Geschichte eingehen"Türkei schwitzt, Spanien schwimmt! Wetter-Wahnsinn da, wo wir Urlaub machen

Kurz vor den Sommerferien spielt das Wetter im Mittelmeerraum völlig verrückt!
In Griechenland und in der Türkei schwitzen Einwohner und Urlauber gerade in der ersten Hitzewelle des Jahres. In Spanien legen heftige Unwetter das Land lahm. Und beide Wetterextreme hängen zusammen.

Ofen-Hitze in Griechenland und in der Türkei

In Athen steigt das Thermometer rasant. Die berühmten Sehenswürdigkeiten, wie die Akropolis, sind längst geschlossen. Das rote Kreuz ist alarmiert, verteilt in der ganzen Stadt Wasser. Das Mittelmeerland ist Hitzewellen durchaus gewöhnt. Seit dem Jahr 2000 gab es laut dem Meteorologen Panagiotis Giannopoulos auch schon mehrere im Juni – „Aber keine vor dem 15. Juni.“ Für die dicht besiedelte Hauptstadt, in der sich der Verkehr oft staut, warnt der nationale Wetterdienst EMY am Mittwoch vor Temperaturen zwischen 41 und 42 Grad, für das Landesinnere und die Halbinsel Peloponnes wird sogar mit 43 Grad gerechnet. Die Menschen sind angehalten, in ihren Wohnungen zu bleiben. „Diese Hitzewelle wird in die Geschichte eingehen", sagt Giannopoulos dem öffentlich-rechtlichen Sender ERT.

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Erstmals im Jahr mehrere Waldbrände in der Türkei

Fünf verschiedene Brände brachen am Mittwoch in der Türkei aus, wovon zwei am späten Nachmittag unter Kontrolle waren, wie der Forstminister Ibrahim Yumakli auf der Plattform X mitteilte. Waldbrände in den Provinzen Istanbul und Izmir seien unter Kontrolle. Weitere Brände im Westen des Landes sowie am Schwarzen Meer wüteten weiter. Zahlreiche Löschflugzeuge und Helikopter seien im Einsatz.

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Spanien im Regen-Chaos: Straßen werden zu Flüssen

Ganz anderes Bild in Spanien, dort wird aus der Hitze Starkregen. Unwetter verwandeln die Straßen in reißende Flüsse, die Autos wiederum wie Spielzeug einfach wegspülen. Binnen weniger Minuten fällt in der ostspanischen Provinz Murcia mehr Regen als sonst durchschnittlich im ganzen Sommer! Behörden sprechen von 40 bis 50 Litern in nur zwanzig Minuten. Zu viel für die ohnehin trockenen Böden und so verwandelt sich das eigentliche Urlaubsparadies in reißende Ströme, die alles mitreißen: Schlamm, Mülltonnen und sogar Autos!

Auch am Ballermann geht nicht mehr viel. Starke Regenfälle sorgten am Dienstag (11. Juni) dafür, dass Wasser den Flughafen in Palma de Mallorca überschwemmte. Während es in manchen Teilen am Dienstag trocken blieb, fielen in Palma nach Angaben des spanischen Wetterdienstes Aemet nachmittags innerhalb einer einzigen Stunde mehr als 43 Liter Wasser pro Quadratmeter vom Himmel.

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RTL-Wetterchef: Wassertemperaturen im Mittelmeer könnten eine Rolle spielen

Tatsächlich hängen Starkregen und Hitzewellen im Mittelmeerraum miteinander zusammen. RTL-Meteorologe Christian Häckl erklärt: „Auch wenn man den Klimawandel nicht unbedingt an Einzelereignissen festmachen sollte. Bei der extrem frühen Hitzewelle im östlichen Mittelmeer und den extrem kräftigen Platzregen am westlichen Mittelmeer könnten die hohen Wassertemperaturen, die derzeit im Mittelmeerraum herrschen, eine Rolle spielen.“ Nicht auszuschließen also, dass dieser Wetter-Wahnsinn in den kommenden Jahren häufiger auftreten wird. (kra)

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