„Für Angehörige verjähren Mord und Totschlag nicht”
Festnahme nach 14 Jahren! Leiche in Müllsack bei Köln entsorgt

Kann dieser Fall noch gelöst werden?
Im Januar 2010 finden Fußgänger die Leiche von Ricardo Corvo hinter einer Leitplanke an der Leverkusener Autobahn, wenige Kilometer von Köln entfernt. Der Tote ist von der Hüfte bis zu den Füßen in einer Mülltüte verpackt. Für die Polizei ist sofort klar, dass der Italiener getötet wurde. Jetzt, über 14 Jahre später, können die Ermittler einen Verdächtigen festnehmen.
Festnahme am Flughafen in Rotterdam
Dank einer neuen kriminaltechnischen Untersuchungsmethode rollen die Ermittler den Fall 2022 erneut auf. Die an der Leiche entdeckten genetischen Spuren weisen auf zwei Tatverdächtige hin. Gegen beide Männer wird daraufhin ein Haftbefehl erlassen. Einer der Männer ist mittlerweile verstorben, doch der andere Mann, ein 45 Jahre alter Albaner, kann jetzt gefasst werden.
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Bei einer Kontrolle am Flughafen Rotterdam (Niederlande) sei der Gesuchte der Polizei aufgefallen, heißt es in einer Mitteilung. Mittlerweile sei der Mann nach Deutschland ausgeliefert worden. Er ist nun in der Justizvollzugsanstalt in Köln. Ihm wird vorgeworfen, im Januar 2010 an dem gewaltsamen Tod des damals 43 Jahre alten Ricardo Corvo aus Köln beteiligt gewesen zu sein.
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Italiener durch Schläge und Tritte getötet
Die Obduktion ergibt vor 14 Jahren, dass der Italiener durch mehrere Schläge und Tritte gegen den Kopf ums Leben gekommen ist. Die Leiche des Mannes kann damals durch seine auffälligen Tätowierungen identifiziert werden. Der Italiener lebte erst seit knapp einem Jahr in einem Apartment in Köln-Kalk.
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Die Ermittlungen zu möglicherweise weiteren Tatbeteiligten sowie zu den Hintergründen des Tötungsdelikts dauern aktuell noch an. Und auch wenn die Tat schon vor über 14 Jahren begangen wurde, sei es für eine Aufklärung niemals zu spät. Der Leiter der Ermittlungsgruppe Markus Weber stellt klar: „Für Angehörige „verjähren” Mord und Totschlag nicht. Unser Ziel und unsere Motivation ist es, Verbrechen aufzuklären und Täter zu überführen, damit der Strafverfolgung Genüge getan wird - vor allem aber, um den Hinterbliebenen endlich Gewissheit zu geben.” (jsi/dpa)