Fall Fabian (†8) aus GüstrowEx-Freundin des Vaters dringend tatverdächtig – was könnte ihr Motiv gewesen sein?

Warum musste Fabian (†8) sterben?
Der kleine Junge aus Güstrow wird am 14. Oktober tot in der Nähe eines Tümpels im Wald bei Klein Upahl (Landkreis Rostock) aufgefunden – ermordet! Seine Leiche ist verbrannt, wohl um Spuren zu verwischen. Am Donnerstag (6. November) dann nimmt die Polizei eine dringend tatverdächtige Frau fest: Nach RTL-Informationen handelt es sich um die Ex-Freundin (29) von Fabians Vater. Bei RTL ordnet der bekannte Profiler und Kriminalexperte Axel Petermann ein, was ihr Motiv gewesen sein könnte.

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Axel Petermann zum Fall Fabian (†8): „Ist sehr ungewöhnlich”

„Gewalt ist eigentlich eine Domäne der Männer”, sagt Petermann. „In neun von zehn Fällen töten Männer. Werden Frauen allerdings zu Täterinnen, finden wir die Opfer häufig im persönlichen Umfeld.” Und weiter: „Dass jetzt eine Frau als Verdächtige anzusehen ist, ist tatsächlich sehr ungewöhnlich.”

Der Profiler Axel Petermann hält das Schweigen der Ermittler für normal
Der Profiler Axel Petermann spricht im RTL-Interview zum Fall Fabian (†8).

Doch im Fall Fabian ist es so: Nach RTL-Informationen handelt es sich bei der am Donnerstag festgenommenen Tatverdächtigen um die Ex-Freundin von Fabians Vater. Brisant: Gina H. hatte die Polizei auch darüber informiert, dass sie Fabians Leiche gefunden habe. Für die Familie des getöteten Jungen ein merkwürdiger Zufall – doch die 29-Jährige streitet eine Beteiligung an Fabians Tod vehement ab.

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Fall Fabian (†8) aus Güstrow: Was könnte das Motiv für den Mord sein?

RTL weiß: Die Frau war mit dem Vater vier Jahre lang zusammen, ehe sich das Paar Mitte August trennte. Könnte Gina H. die Tat tatsächlich begangen haben – und wenn ja, wäre Rache ein mögliches Motiv?

Gina H., die Ex-Freundin von Fabians Vater, ist tatverdächtig.
Gina H., die Ex-Freundin von Fabians Vater, ist tatverdächtig.
dpa/Schwarck Media

Für Axel Petermann ist das eine von mehreren Möglichkeiten: „Frauen töten im näheren Umfeld. Allerdings können auch persönliche Motive eine Rolle spielen, zum Beispiel Eifersucht, Wut, Hass, Aggression. Und es gibt auch ein bestimmtes Phänomen, das heißt das Medea-Syndrom: Das bedeutet, dass Frauen jemanden töten, um eine andere Person damit zu verletzen oder ihnen das Liebste zu nehmen, was diese Person überhaupt hatte.” Doch möglicherweise erhoffte sich die Tatverdächtige auch, so Petermann, durch den Tod des Kindes wieder die Nähe des Vaters zu haben, also näher an ihn herankommen zu können.

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Noch ist nicht bewiesen, dass es sich bei der Ex-Freundin des Vaters tatsächlich um Fabians Mörderin handelt – oder sie anderweitig mit dem Tod des Jungen in Verbindung gebracht werden kann. Polizei und Staatsanwaltschaft nennen aktuell keine weiteren Details zur Tatverdächtigen oder zur Tat. Bis zu einer möglichen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.

Quellen: eigene RTL-Recherche