Betreiberin „am Boden zerstört”

Hunderten Tieren droht der Tod – weil der Gnadenhof den Anwohnern zu laut ist

The Happy Pants Ranch
Die Happy Pants Ranch muss innerhalb von neun Monaten schließen.
Instagram/The Happy Pants Ranch

Wenn sie nicht umgesiedelt werden, sollen sie sterben.
Rund 400 Tieren in einem englischen Tierheim droht der Tod, weil sie den Anwohnern zu viel Lärm machen. Die Nachbarn hatten die Hilfsorganisation verklagt, die sich seit Jahren um die Tiere kümmert, wie die Daily Mail berichtet.

Happy Pants Ranch in Sittingbourne muss schließen

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Die Happy Pants Ranch kümmert sich vor allem um Tiere, die besondere Bedürfnisse haben.
Instagram/The Happy Pants Ranch

Die Happy Pants Ranch in Sittingbourne (Grafschaft Kent) kümmert sich vor allem um Tiere, die besondere Bedürfnisse haben – darunter ein epileptisches Schwein, ein blinder und tauber Hund, sowie dreibeinige Katzen. Doch jetzt muss das Tierheim schließen, weil es die Berufung gegen einen von den Nachbarn erwirkten Räumungsbescheid verlor.

Neun Monate hat die Happy Pants Ranch dafür Zeit. Wenn es ihr nicht gelinge, das Rettungszentrum innerhalb der Frist zu verlegen, würden die Tiere getötet, sagt Eigentümerin Amey James. Vorausgegangen war ein dreijähriger Kampf um eine Baugenehmigung.

Für die Umsiedlung der Tiere fehlt Amey James das Geld

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Wenn es ihr nicht gelinge, das Tierheim zu verlegen, würden die Tiere getötet, sagt Amey James.
Instagram/The Happy Pants Ranch

„Obwohl ich immer wusste, dass es so herzzerreißend enden könnte, wollte ich immer optimistisch bleiben”, sagt sie. „Ich bin am Boden zerstört und habe das Gefühl, dass gerade meine Welt zusammengebrochen ist.” Sie spüre sowohl im Kopf als auch im Herzen körperliche Schmerzen. Das, was passiert, wenn die Umsiedlung scheitert, könne sie sich kaum vorstellen.

Bei Amey James herrscht Ratlosigkeit. Für die Umsiedlung fehlen ihr nach eigenen Angaben die finanziellen Mittel. Dass die Tiere ein neues Zuhause finden, hält sie für unwahrscheinlich: „Das wird sehr schwierig, da alle hierhergekommen sind, weil sie wegen ihres Alters, gesundheitlicher Probleme oder Verhaltensproblemen sonst keiner aufnehmen wollte.”

Doch die Tierfreundin gibt sich kämpferisch. „Nur über meine Leiche werde ich zulassen, dass den Tieren etwas passiert”, sagt sie. „Sie sind meine Familie, und ich habe ihnen versprochen, dass sie für den Rest ihres Lebens in Sicherheit sind.”

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England: Behörden lassen sich nicht beirren

Dem Stadtrat wirft Amey James vor, „das Todesurteil für die Tiere” unterzeichnet zu haben. Doch die Behörden erklären, im Einklang mit dem Gesetz zu handeln. Die Happy Pants Ranch habe keine Baugenehmigung gehabt. Ein nachträglicher Antrag sei nach Prüfung anhand der Bauvorschriften abgelehnt worden, ebenso die folgende Berufung. Das Grundstück müsse daher wieder „in seinen ursprünglichen Zustand vor dem Verstoß” versetzt werden. (bst)