Würdevoller Abschied sieht anders ausBestatterin setzt Baby-Leiche in Wippe vor den Fernseher

Die Sterbefälle in NRW sind zurückgegangen. (Archivbild)
In ihrer Trauer suchten die Eltern nach Hilfe. Dann der Schock! (Symbolbild)
Hannes P Albert/dpa

Wie makaber ist das denn?
Das eigene Baby beerdigen zu müssen, bevor es überhaupt die Chance hatte zu leben, ist mehr als grausam. Was einer Bestatterin aus England vorgeworfen wird, sprengt nochmal alle Vorstellungen: Statt toten Kindern einen würdevollen Abschied im Sarg zu schenken, soll sie sie vor der Beerdigung einfach mit in ihr Wohnzimmer genommen und TV geschaut haben.

Das Baby „guckte” eine Kindersendung im Fernsehen

Zoe Ward besucht Bestatterin Amie U. zu Hause, um die Einzelheiten für die Beerdigung ihres Sohnes Bleu zu besprechen. Er ist mit nur drei Wochen an Hirnschäden gestorben. Was sie dort sieht, jagt einem einen kalten Schauer über den Rücken: Die Bestatterin soll die Leiche ihres Babys in einer Babywippe vor dem Fernseher platziert haben. „Sie sagte: ‚Kommen Sie rein, wir schauen PJ Masks‘“, wird die Mutter in einem Artikel auf der Website des britischen Senders BBC zitiert. „Auf dem Sofa lag noch ein Baby. Es war kein schöner Anblick.“ Auch dieses Kind soll bereits tot gewesen sein.

Schreiend und zutiefst erschüttert ruft die 32-Jährige ihre Mutter an. Sie bittet einen anderen Bestatter, ihren toten Sohn schnellstmöglich abzuholen. Dieser grausame Vorfall geschah 2021.

Erst in diesem Jahr wiederholt sich der Horror

Doch sie ist nicht die Einzige, die Amie U. und ihrem Bestattungsinstitut Florrie’s Army Vorwürfe macht. Jetzt, vier Jahre nach dem Tod von Bleu, scheint sich die grausame Geschichte zu wiederholt zu haben. Ein Paar, das anonym bleiben möchte, berichtet laut BBC ebenfalls davon, dass die Leiche ihrer Tochter, vermutlich nicht ausreichend gekühlt, einfach im Haus der Bestatterin gelagert worden sei. Sie erzählen von einem schrecklichen Gestank.

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Krankenhausstiftung von Leeds reagiert

Die englische Krankenhausstiftung der betroffenen Stadt Leeds distanziert sich jetzt von der Bestatterin. Florrie’s Army werde von den Krankenhäusern der „Leeds Teaching Hospital Trust” weder unterstützt, noch stehe es in Verbindung mit ihnen, heißt es laut BBC. Zudem habe das Krankenhaus seine Bedenken hinsichtlich der Aktivitäten von Frau U. bei der Polizei, externen Sicherheitsdiensten, den zuständigen Aufsichtsbehörden und der Gerichtsmedizin geäußert.” Auch der Zutritt zu Leichenhallen und Entbindungsstationen werde ihr demnach seit dem erneuten Vorfall verwehrt.

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Eltern fordern klare Regeln für Bestattungen in England

Der Polizei von West Yorkshire seien die Fälle bekannt, laut des Artikels seien trotz „umfangreichen Ermittlungen” jedoch „keine potenziellen Verbrechen festgestellt worden“. Das Problem: In Großbritannien ist die Bestattungsbranche nicht klar reguliert. So kann es zu Missbrauch kommen, was zum Beispiel die Aufbewahrung von Leichen angeht. Kritiker fordern schon seit langem klare Regeln und Gesetze.

Auch das ist ein Grund, warum Frauen wie Zoe Ward ihre Geschichte öffentlich machen. Sie wollen aufmerksam machen auf den Missbrauch des Berufs und das schreckliche Schicksal, das ihnen und ihren Babys zugestoßen ist. (sis)