Rechenfehler statt Jackpot-Jubel
Lotto-Panne stürzt Möchtegern-Millionäre in tiefe Trauer
Lotto-Lapsus in Norwegen!
Es war ein Freitagabend wie gemalt für goldene Träume und Kronenregen: Tausende Norweger sind plötzlich zehntausende Euro reicher... und haben sich zu früh gefreut.
Grund für die Misere: Fehler im Code
In ihren Lotto-Apps steht es schwarz auf weiß: Jackpot! Urlaubspläne werden geschmiedet, Wände neu tapeziert – wenigstens in Gedanken. Die staatliche Lottogesellschaft Norsk Tipping hatte es ein bisschen zu gut gemeint mit der Vervielfachung der Gewinne. Statt durch 100 zu teilen, wurde munter mit 100 multipliziert. Ergebnis: Wo eigentlich zehn Euro hätten stehen sollen, funkeln plötzlich 1000. Und so wurde aus einem bescheidenen Glückslos ein gefühltes Millionärsticket. Doch schon nach etwa 15 Minuten müssen die Gewinner den Sekt wieder kaltstellen.
Lese-Tipp: Paar aus Hessen freut sich über Millionengewinn im Lotto
Die Lottogesellschaft bekommt die Preisgelder für die Gewinne aus Deutschland in Euro und rechnet sie dann in norwegische Kronen um. „Bei dieser Umrechnung ist ein manueller Fehler in dem Code unterlaufen, der in unser Spielsystem eingegeben wurde”, teilt Norsk Tipping mit.
Video-Tipp: Deutsches Paar gewinnt beim Lotto – und merkt es nicht
Lotto-Chefin tritt zurück
Die Empörung ist groß. Wenn Ministerinnen anfangen, sich für Lottozahlen zu interessieren, weiß man: Hier ist richtig was schiefgegangen. Der Vorfall sei „völlig inakzeptabel”, sagt Kultusministerin Lubna Jaffery dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk NRK. Ein Paar aus Herøy erzählt NRK, dass ihnen rund 100.000 Euro versprochen wurden. Fünfzehn Minuten lang hätten sie sich eine ausgiebige Renovierung ausgemalt. Statt für eine neue Küche reicht der tatsächliche Lottogewinn vermutlich gerade einmal für einen neuen Pinsel. Sie gewinnen etwa zehn Euro.
Lese-Tipp: 120-Millionen-Eurojackpot geknackt! Was macht ein Sechser im Lotto mit den (glücklichen) Gewinnern?
Tonje Sagstuen, die Chefin von Norsk Tipping, reichte am Sonntag ihren Rücktritt ein. „Ich habe viele Nachrichten von Leuten erhalten, die gerade Urlaubspläne, Wohnungskäufe oder Renovierungsarbeiten geplant hatten, bevor ihnen auffiel, dass der Betrag falsch war. Ihnen kann ich nur sagen: Entschuldigung!”
Sie sei traurig, werde ihre Kolleginnen und Kollegen vermissen – aber die „Verbesserungsprozesse” seien in guten Händen. Hoffentlich auch in rechnungsfesten. (jjä)
