Deutscher Student (20) seit Wochen auf Kreta vermisst In den Bergen wollte Johann den Krebs-Tod seiner Mutter vergessen

Seit dem 13. Februar fehlt von ihm jede Spur.
Sie sind am Ende ihrer Kräfte - Johanns Schwester, Freunde und Helfer, die nach dem vermissten 20-Jährigen suchen. Johann aus Baden-Württemberg machte Urlaub in Griechenland. Er wollte in der berühmt-berüchtigten Samaria-Schlucht wandern, und kehrte nie wieder zurück. Seine Schwester hat jetzt in einem bewegendem Post mitgeteilt, dass Johanns Trip nicht nur der Erholung und dem Abenteuer diente. Denn Johann wollte vergessen. Die Trauer um seine tote Mutter hinter sich lassen. Sie starb im Oktober 2024 an Krebs.
Keine Hoffnung mehr für Johann (20)
Eine Nacht vor seinem Verschwinden soll der Heidelberger eine letzte Nachricht an Teresa geschrieben haben, wonach alles in Ordnung sei. Danach habe es kein Lebenszeichen mehr gegeben. Nach Tagen ohne Neuigkeiten machte sich seine Schwester auf den Weg nach Kreta. Inzwischen suchten Suchtrupps mit Drohnen, Hubschraubern und Hunden das riesige Gebiet ab. Ohne Ergebnis. Wo könnte er nur sein?
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Jetzt, am 7. März, gibt es keine Hoffnung mehr, den 20-Jährigen lebend zu finden. Minusgrade, kein Essen und Trinken - Johann soll unvorbereitet unterwegs gewesen sein. In einem Post auf Instagram erzählt Teresa erstmals, dass Johann auf Kreta nicht nur Urlaub machen und laufen wollte, sondern verrät, welche Geschichte sich hinter seiner Reise verbirgt. Zu erfahren, dass sie nicht nur ihre Mutter im Herbst, sondern auch ihren Bruder wenige Monate später verliert, ist schrecklich.
Er begleitete seine Mutter bis zum Tod
Teresa erzählt bei Instagram, dass Johann eines von vier Geschwistern war und in Heidelberg aufgewachsen ist. Sie schildert sein Wesen und erzählt, dass Sport sein Hobby war. In Mannheim studierte er Informatik. Doch was sich liest, wie das Leben eines typischen jungen Mannes, der in einer intakten Familie aufwuchs, endet in einer bewegenden Geschichte. Denn Johanns letzte Monate drehten sich vor allem um seine an Lungenkrebs erkrankte Mutter. In dem Post heißt es, dass er sie pflegte. Dass er an ihren letzten Tagen ein Bett im Hospiz neben ihr Bett stellte und neben ihr schlief. Er wollte nicht, dass sie alleine von dieser Welt geht. Sie stirbt schließlich im Oktober 2024, zwei Jahre nach der Schockdiagnose.
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Danach widmet Johann sich dem Laufen. Er läuft, um seine Trauer zu verarbeiten. So wie die Angst vor dem Abschied und später die Trauer, wird das Training zu seinem ständigen Begleiter. Und dann reist er nach Griechenland.
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Ein Abschiedspost für Johann aus Heidelberg
„Wir wissen nicht, was er zuletzt gedacht hat, oder was passiert ist”, heißt es dort. „Aber was wir wissen, ist, dass wir ihn für immer vermissen werden”, steht in dem Post in weißen Buchstaben geschrieben, auf schwarzem Hintergrund. Der gesamte Text ist in der Vergangenheit formuliert. Es ist scheinbar ein Abschiedspost, der langsames, grausames Loslassen erahnen lässt.
Die Schwester, die den Account betreibt, ist dankbar für die Unterstützung, die sie während der letzten Wochen erhielt. Jetzt hoffe sie nur noch, dass Johanns Körper eines Tages gefunden und nach Hause gebracht werden könne, schreibt sie. Der Post endet mit einem Foto der Geschwister. Darauf zu sehen ein gut gelaunter, freundlich schauender junger Mann im Schnee. Es ist Johann. (cko)