Mehr Soldaten für die Bundeswehr Alle 18-Jährigen zur Musterung! Das sind die Pläne für den neuen Wehrdienst

von Florian Putz, Anke Jonschker und Jan Luhrenberg

Mehr Soldaten, mehr Reservisten: Die Bundeswehr soll wachsen!
Nach langem Ringen kommt am späten Mittwochabend (12. November) die Nachricht: Es gibt eine Einigung bei der Neustrukturierung des Wehrdienstes. Das sind die Details!

Neuer Wehrdienst: Das sind die Pläne der Regierung!

Politiker von Union und SPD haben nach einem mehrwöchigen Streit über das neue Wehrdienstgesetz eine grundsätzliche Einigung erzielt. Geeinigt haben sie sich auf eine flächendeckende Musterung und Zielmarken für den Aufwuchs der Truppe.

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So soll es bei der Bundeswehr weitergehen: Anfang 2026 sollen in einem ersten Schritt alle 18-Jährigen mit einem Fragebogen angeschrieben werden. Männer müssen ihn beantworten, Frauen können. Der Fragebogen dient bereits als Teil der Musterung. Abgefragt werden Angaben zur Gesundheit, zur Ausbildung und ob man grundsätzlich bereit ist, Wehrdienst zu leisten.

Unabhängig davon, ob sie Ja oder Nein ankreuzen, müssen bald doch alle 18-Jährigen zur Musterung. Wer nicht fit genug ist, zu groß oder zu schwer ist, wird ausgemustert. Bei einem Scheitern der Freiwilligkeit soll der Bundestag über eine sogenannte Bedarfswehrpflicht entscheiden können, bei der auch ein Zufallsverfahren zur Auswahl genutzt werden kann. Zuerst hatte Bild berichtet.

12.11.2025 Kiel, Vereidigung und feierliches Gelöbnis von 200 Soldaten und Soldatinnen der Marineunteroffiziersschule vo
Soldaten der Bundeswehr beim Gelöbnis (Symbolbild)
IMAGO/penofoto

Im ersten Jahr sollen zunächst um die 20.000 Freiwillige aus einem Jahrgang gewonnen werden. Ab Mitte 2027 soll ein kompletter Jahrgang mit etwa 300.000 Männern vollständig gemustert werden, um einen Überblick über Wehrfähige zu gewinnen.

Video-Tipp: Diskussion um Musterung – Pflicht oder freiwilliger Wehrdienst?

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Wehrdienst bei der Bundeswehr: Neues Gesetz soll Anfang 2026 in Kraft treten

Im Oktober hatte die Unionsfraktion das schon vom Kabinett verabschiedete Gesetz zum neuen Wehrdienst wegen Bedenken gestoppt. Strittig waren zuletzt Zielmarken für den Aufwuchs der Truppe und das Auswahlverfahren für den Fall, dass sich nicht ausreichend Männer und Frauen für einen freiwilligen Dienst melden. Diskutiert wurde auch über den künftigen Status der Wehrdienstleistenden. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will, dass das Wehrdienstgesetz Anfang 2026 in Kraft tritt.

Wegen der Bedrohung durch Russland und der deswegen veränderten Nato-Planungen soll die Bundeswehr um rund 80.000 auf 260.000 Männer und Frauen in der stehenden Truppe wachsen. Zudem soll es 200.000 Reservisten geben, deren Zahl vor allem mit dem neuen Wehrdienst gesteigert werden soll. (mit dpa und Reuters)

Verwendete Quellen: dpa, Bild, Reuters