Polizei findet Leiche in LidltüteAdelstochter und Sexualstraftäter wegen Tod ihres Babys verurteilt

Elternpaar aus Großbritannien wegen Tod ihres Babys verurteilt
Millionenerbin Constance Marten and Mark Gordon sind wegen fahrlässiger Tötung an ihrer Tochter Victoria verurteilt worden. (Archivbild)
AP

Die Polizei fahndet wochenlang nach dem Paar.
Aus Angst, dass ihnen auch ihr fünftes Kind weggenommen werden könnte, flüchten die Millionenerbin Constance Marten (38) und ihr Partner Mark Gordon (51), ein vorbestrafter Sexualstraftäter, Anfang 2023 quer durch England. Das neugeborene Baby Victoria überlebt das Versteckspiel nicht – jetzt verurteilt ein Richter das Paar wegen fahrlässiger Tötung.

Wochenlang bei Kälte im Zelt

Als Constance Marten Anfang 2023 erfährt, dass die Behörden ihr neugeborenes Kind in staatliche Obhut nehmen könnten, flüchtet sie mit ihrem vorbestraften Partner. Das Paar tut alles, um seine Spur zu verwischen: Wie Sky News berichtet, verbrennen sie ihr Auto, geben angeblich über 1.000 Pfund (umgerechnet: 1.180 Euro) für Taxifahrten quer durch England aus. „Wir versteckten uns vor der gesamten britischen Öffentlichkeit, weil ich Angst hatte, dass Victoria weggenommen wird”, erklärt Marten laut Sky News vor Gericht. Wochenlang lebt das Paar in einem einfachen Campingzelt – mitten im britischen Winter. Keine warme Kleidung, keine Heizung, kein Schutz vor Kälte. Lediglich ein Babystrampler bedeckt die kleine Victoria.

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Totes Baby in Lidl-Plastiktüte

Nachdem die Polizei in einem ausgebrannten Wagen in der Nähe von Bolton bei Manchester die Plazenta von Constance Marten entdeckt, beginnt die landesweite Fahndung. Erst 54 Tage später wird das Paar in einem Park in Brighton gefunden – ohne Baby. Zwei Tage später entdecken Ermittler die Leiche der kleinen Victoria in einem Schuppen, eingewickelt in eine Plastiktüte von Lidl.

Verurteilt wegen fahrlässiger Tötung

In zwei aufwendigen Prozessen arbeitet die britische Justiz die tragischen Ereignisse auf. Bereits 2023 werden Marten und Gordon wegen Kindesmisshandlung und anderer Vergehen verurteilt. Jetzt folgt auch der Schuldspruch wegen grober fahrlässiger Tötung. Die genaue Todesursache bleibt zwar unklar, doch Unterkühlung oder Ersticken gelten als wahrscheinlich. Sky News berichtet, dass Marten vor Gericht sagt: Sie habe „alles getan, um Victoria zu schützen“ und „das war in keiner Weise Vernachlässigung“. Das Gericht sieht das aber anders.

Laut Sky News seien sich die Richter einig: Die Eltern hätten grob fahrlässig und egoistisch gehandelt – und damit bewusst das Leben ihrer kleinen Tochter aufs Spiel gesetzt. Die Eltern hätten nie Hilfe gesucht, obwohl sie wussten, dass das Kind beim Leben im Freien in Lebensgefahr schwebte. Beiden drohen lebenslängliche Haftstrafen, das genaue Strafmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt verkündet.

Wer ist Constance Marten?

Constance Marten kommt aus einer wohlhabenden britischen Adelsfamilie. Sie wächst auf dem Anwesen Crichel House in Dorset auf – mit einer engen Verbindung zum britischen Königshaus. Trotz des finanziellen Wohlstands fühlt sich Marten nach eigenen Angaben emotional vernachlässigt – sie beschreibt das Verhältnis zu ihrer Familie als „schwierig”, berichtet Sky News. 2014 lernt sie Mark Gordon in einem Londoner Geschäft kennen. Der Brite ist als Jugendlicher in die USA ausgewandert – dort wird er wegen schwerer Sexualdelikte zu 40 Jahren Haft verurteilt. Nach 22 Jahren wird er nach Großbritannien abgeschoben. (fst)