DNA führt in Cold Case zum ErfolgMutter lag tot in der Wüste! 36 Jahre später findet die Polizei ihre vermissten Kinder

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Tina und Melissa kurz nach ihrer Adoption.
Mohave County Sheriff’s Office

Doch ihr Mörder läuft noch frei herum...
1989. Eine junge Frau liegt tot in der Wüste Arizonas. Zwei Tage später finden Passanten zwei kleine Mädchen verlassen auf einer Toilette in einem kalifornischen Küstenort. Dass es die Töchter der Getöteten sind, bleibt jahrzehntelang unklar, denn schließlich sind beide Fundorte 650 Kilometer voneinander entfernt.

Jane Doe entpuppt sich als vermisste Maria Ramos

In der Wüste von Arizona, etwa 80 Kilometer südlich von Las Vegas, stoßen Touristen, die sich verfahren hatten, am 12. Dezember 1989 auf die nackte und blutüberströmte Leiche einer Frau. Ihre Kehle ist durchgeschnitten. Ermittler finden auf ihrem Körper Sperma, sichern Fingerabdrücke und männliche DNA. Sie nennen die Frau Jane Doe, so wie man in den USA namenlose, anonyme weibliche Leichen nennt.

Die kleinen Mädchen, die zwei Tage später auf einer Toilette 650 Kilometer weiter in Kalifornien gefunden werden, werden von den Behörden zur Adoption freigegeben. Erst 36 Jahre später wird klar, dass sie die Töchter der Ermordeten sind.

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„Ausgesetzte Babys sind wohlauf”: Mit diesem Zeitungsartikel wurde der Fund der beiden Mädchen vermeldet.
Mohave County Sheriff’s Office

Es ist 2019, als die Polizeibehörde von Mohave County in Arizona, eine Abteilung für Cold Cases gründet. Chef-Ermittlerin Lori Miller rollt den Fall neu auf. Und drei Jahre später, im Jahr 2022, gelingt ihr der erste große Durchbruch!

Maria Ramos war Mutter von kleinen Töchtern

Miller lässt die Fingerabdrücke der Toten in einer FBI-Datenbank abgleichen. Schon einen Tag später steht fest: Jane Doe heißt in Wirklichkeit Maria Ramos und kommt aus Bakersfield in Kalifornien. Miller macht eine Verwandte von Maria Ramos ausfindig und erfährt: Maria wird seit 1989 vermisst. Und das Unglaubliche kommt aber jetzt: Sie ist Mutter und beide Mädchen sind ebenfalls spurlos verschwunden! „Plötzlich hatte ich nicht nur einen ungelösten Mordfall, sondern auch zwei Vermisstenfälle”, erzählt Miller im Interview mit US Today.

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Doch da sie nun wusste, wer Maria Ramos war, konnte sie einige Wochen später ihre Schwester finden und eine weitere Tochter, die bei ihrer Großmutter aufgewachsen war: eine fünf Jahre ältere Halbschwester der vermissten Mädchen. Die DNA der Halbschwester wurde wiederum in Datenbanken abgeglichen. Und da die DNA der kleinen Töchter im Zuge des Adoptionsverfahrens von den Behörden hinterlegt wurde, gelang schnell der nächste Treffer. Die Mädchen aus der Toilette heißen heute Tina und Melissa, und sind die vermissten Töchter von Maria Ramos!

Ihre Töchter wurden 1989 zur Adoption freigegeben

Tina und Melissa waren inzwischen Mitte 30 als sie erfuhren, dass ihre leibliche Mutter sie nicht ausgesetzt hatte, weil sie sie nicht mehr haben wollte. Sondern weil sie ermordet wurde. Auch wenn Jasmin and Elizabeth Ramos, wie sie mit leiblichen Namen heißen, auf eine glückliche Kindheit in ihrer Adoptivfamilie zurückblicken konnten, fragten sie sich immer, wer ihre Mutter wohl gewesen sein könnte. Daher planen sie nun ein Wiedersehen mit ihrer leiblichen Familie.

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Lori Miller hingegen arbeitet an dem Fall weiter, denn sie möchte auch Maria Ramos’ Killer schnappen. Das einzige, was sie herausfinden konnte, ist, dass Maria einen Mann kennengelernt hatte, mit dem sie 1989 ein neues Leben beginnen wollte. Er hieß damals Fernando, erzählte eine Cousine der Ermittlerin.

Wer hat Maria Ramos aus Kalifornien getötet?

Wer Fernando ist, und ob er etwas mit dem Mord an Maria zu tun hat, das möchte Miller jetzt enträtseln. „Ich habe die zwei Mädchen identifiziert, aber jetzt bin ich auch Maria noch Gerechtigkeit schuldig”, so Miller in US Today. Wer sich an Fernando und Maria erinnert, soll sich bei der Polizeibehörde von Mohave County melden. (cko)

Verwendete Quellen: US Today, Mohave County Sheriff’s Office.