„Ich habe nur noch drei Monate zu leben”

Zweifache Mutter (30) plant ihre eigene Beerdigung

Zweifache Mutter plant ihre eigene Beerdigung.
Erika Diarte-Carr wird schon bald sterben.
gofundme/Erika Diarte-Carr

In wenigen Wochen wird sie ihre Kinder alleine auf dieser Welt zurücklassen.
Es ist wohl mit das Schlimmste, was einer Mutter passieren kann: zu wissen, dass man sich von dieser Welt verabschieden und die Kinder dadurch alleine zurücklassen muss. Für die 30-jährige Erika Diarte-Carr wird diese grausame Vorstellung schon bald Realität werden.

Schulterschmerzen entpuppen sich als Krebs

Einen Tag vor Muttertag sei Erika Diarte-Carr (30) am 7. Mai 2022 in die Notaufnahme gefahren. Das berichtet die zweifache Mutter in ihrem Spendenaufruf auf Gofundme. Schulterschmerzen habe sie für die Folgen einer „normalen Schulterverletzung“ gehalten. Doch bei ihren Untersuchungen machten die Ärzte eine schockierende Entdeckung und Erika verließ das Krankenhaus „mit der Diagnose Krebs im Endstadium vier“. Ein kleinzelliges Lungenkarzinom (SCLC) habe zu diesem Zeitpunkt bereits zu mehreren Tumoren geführt, die bereits in andere Teile ihres Körpers metastasiert hatten.

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„In diesem Moment hatte sich mein Leben und das meiner Kinder für immer verändert, ebenso wie das aller Menschen um uns herum”, schreibt Erika auf Gofundme.

Cushing-Syndrom zwingt Erika, ihren Job aufzugeben

Die zweifache Mutter habe sich sofort in Behandlung begeben: „Operationen, Biopsien, Termine, Strahlen- und Chemotherapiebehandlungen” habe Erika über sich ergehen lassen. Um ihren Kindern weiterhin ein gutes Leben bieten zu können, hat sich Erika seit ihrer Diagnose laut eigener Aussage nur zwei Monate krankschreiben lassen, ansonsten aber immer in Vollzeit gearbeitet.

Doch im Januar 2024 spitzt sich die Situation weiter zu. Ärzte hätten zusätzlich zur Krebserkrankung eine Stoffwechselerkrankung – das sogenannte Cushing-Syndrom – diagnostiziert. „Das hat mir so viele andere Probleme beschert, wie schnelle Gewichtszunahme und Schwellungen (mehr als 60 Pfund in wenigen Wochen), Muskel- und Knochenverfall, Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Mondgesicht und vieles mehr”, beschreibt die 30-Jährige ihr Leid. Für die alleinerziehende Mutter auch finanziell eine Herausforderung, denn körperlich sei Erika irgendwann einfach nicht mehr in der Lage gewesen, zu arbeiten. Aus diesem Grund habe sie Ende Juni die Spendenaktion auf Gofundme ins Leben gerufen.

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Erika bittet um Spenden, um ihre eigene Beerdigung zu planen

Doch anstatt damit ihre Lebenshaltungskosten zu decken, braucht Erika die Spenden nun für einen ganz anderen Zweck, wie sie Mitte September in einem Update auf der Spendenplattform erklärt. „Am 18. September 2024 hatte ich einen Arzttermin bei meinem Onkologen”, schreibt Erika zu Beginn. Und weiter: „Aufgrund meiner Prognose habe ich beschlossen, die Behandlungen abzubrechen, da sie nicht mehr helfen werden.” Lediglich drei Monate würden der zweifachen Mutter noch bleiben. „Drei Monate, die ich mit meinen Kindern und meinen Lieben verbringen kann. Drei Monate, um das Beste aus der Zeit zu machen, die mir noch bleibt.”

Erika müsse jetzt nicht nur dafür sorgen, dass es ihren Kindern nach ihrem Tod gut geht. Sie stehe jetzt auch vor der Herausforderung, ihre eigene Beerdigung zu planen. Damit stehe sie „vor der schwierigsten Aufgabe” und sie benötige etwa 5.000 Dollar. Doch Erikas Geschichte berührt zahlreiche Menschen und schnell ist das angesetzte Spendenziel überschritten. Stolze 885.376 Dollar sind bereits zusammengekommen.

Geld, das Erika nun in einen Treuhandfonds für ihre Kinder einzahlen will, „damit ich ihnen etwas hinterlassen und trotzdem sicherstellen kann, dass es ihnen gut geht, wenn sie erwachsen sind”. Das Geld wird den Schmerz und die Trauer um den Verlust ihrer geliebten Mutter zwar nicht mindern können. Doch dank zahlreicher Spender wird Erikas Kindern das Leben ohne ihre Mutter immerhin in finanzieller Hinsicht ein wenig erleichtert und Erika kann die verbliebene Zeit mit ihren Kindern mit einer Sorge weniger genießen. (vho)