„Tatsächlich... Liebe” vs. „Liebe braucht keine Ferien”Welcher der romantischen Weihnachtsklassiker ist besser?

Hugh Grant (links) aus „Tatsächlich... Liebe” und Cameron Diaz (rechts) aus „Liebe braucht keine Ferien”
Hugh Grant und Cameron Diaz blicken gespannt auf das Ergebnis des großen Xmas-Rom-Com-Duells.
Universal Studios (2003), Peter Mountain & Columbia Pictures (2006), Simon Mein

Das Duell der Xmas-Rom-Coms!

Weihnachten steht vor der Tür und was ist schöner, als sich unter eine Decke zu kuscheln und dabei eine herzerwärmende romantische Komödie zu schauen? Die Weihnachtsklassiker schlechthin sind „Tatsächlich... Liebe” und „Liebe braucht keine Ferien”. Doch welcher der beiden Rom-Coms ist eigentlich der bessere Film? Wir versuchen es mit einem Punkte-Rating zu klären.

„Tatsächlich... Liebe” oder „Liebe braucht keine Ferien”?

Beide Filme haben schon ein paar Jahre auf dem Buckel: „Tatsächlich... Liebe” (englischer Originaltitel: Love... Actually) kam 2003 in der Vorweihnachtszeit in die Kinos, „Liebe braucht keine Ferien (Original: The Holiday) am 14. Dezember 2006. Doch genau deswegen haben sich die beiden romantischen Komödien mittlerweile als Weihnachtsklassiker etabliert, die wir jedes Jahr wieder gerne zum Fest der Liebe schauen.

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Doch es gibt noch weitere Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Filmen: Beide Filme sind etwa gleich lang, sind vollgepackt mit sehr populären Schauspielerinnen und Schauspielern und starten beide mit einem Voice-Over, also einer Erzählstimme, die über die Liebe philosophiert. Gemeinsamkeiten schön und gut: Wir wollten ja klären, welcher Film besser ist. Also konzentrieren wir uns ab jetzt auf die Unterschiede.

Welcher Film ist besser besetzt?

Zugegeben, ein etwas unfairer Vergleich. Während sich „Liebe macht keine Ferien” weitestgehend auf die vier Hauptcharaktere konzentriert, gespielt von Cameron Diaz, Jude Law, Kate Winslet und Jack Black, hat „Tatsächlich... Liebe” als Episodenfilm mit einem ganzen Ensemble bekannter Schauspieler in diesem Punkt natürlich die Nase vorn.

Während Stars wie Hugh Grant, Colin Firth, Laura Linney, Alan Rickman, Emma Thompson und Liam Neeson zum Zeitpunkt des Drehs längst als internationale Stars etabliert waren, bekommen wir in „Tatsächlich... Liebe” auch die ersten größeren Leinwandauftritte von Keira Knightley, Chiwetel Ejiofor (12 Years A Slave) oder Andrew Lincoln (The Walking Dead) zu sehen, die zur Veröffentlichung des Films ihre großen Karrieren noch vor sich hatten. Und neben all den internationalen Stars sorgt mit Heike Makatsch auch eine Deutsche in ihrer Rolle als böse Verführerin Mia für Wirbel. Wer also in erster Linie wegen der Schauspieler einschaltet, wird mit „Tatsächlich... Liebe” deutlich reicher beschenkt.

  • 1 Punkt für „Tatsächlich... Liebe

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Welcher Film ist romantischer?

CAMERON DIAZ and JUDE LAW star as Amanda and Graham in THE HOLIDAY.
Amanda (Cameron Diaz) und Graham (Jude Law) verlieben sich im Film „Liebe braucht keine Ferien”.
2006 Columbia Pictures Industries Inc. All Rights Reserved

Bei „Tatsächlich... Liebe” geht es ziemlich wild und wenig besinnlich her. Hier wird betrogen, hintergangen und gestalkt. Kurzum, die Liebe wird hier in sämtlichen Facetten gezeigt und zielt hier nicht nur auf die schöne Seite des Frisch-Verliebtseins.

„Liebe braucht keine Ferien” ist da einfacher gestrickt: Zwei von der Liebe frustrierte Frauen, eine Filmtrailer-Produzentin aus L.A. und eine Journalistin aus der englischen Countryside, tauschen in der Weihnachtszeit ihre Wohnungen miteinander und treffen in ihren neuen Umgebungen jeweils auf ihren Traummann. Das mag auch an der rein amerikanischen Produktion liegen, denn Hollywood legt in Sachen Romantik gerne noch ein paar Schippen obendrauf – während es in „Tatsächlich... Liebe” natürlich viel schwarzen britischen Humor gibt. Klare Sache also, wo es romantischer und liebevoller zugeht:

  • 1 Punkt für „Liebe braucht keine Ferien”

Welcher Film ist realistischer?

Doch weil „Tatsächlich... Liebe” derbe und humorvoll auch die Schattenseiten der Liebe skizziert, können wir hier gleichzeitig auch die realistischeren Beziehungen beobachten. Das ist nicht immer ganz so schön anzusehen und manchmal auch komplett übertrieben, wenn zum Beispiel der englische Botenjunge Colin (gespielt von Kris Marshall), frustriert von seinen gescheiterten Anmachversuchen bei britischen Frauen über die Feiertage in die USA reist, weil er glaubt, US-Amerikanerinnen würden seinen Humor und seinen Akzent weitaus mehr schätzen. Natürlich umgarnen ihn in der erstbesten Bar in Wisconsin direkt drei attraktive Frauen, die mit ihm schnellstmöglich in die Kiste wollen. Na ja, Tiefgang ist was anderes.

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Trotzdem wird bei „Tatsächlich... Liebe” mehr gelacht und geweint und die komplexeren Beziehungen gezeigt. Nicht alles verläuft so glatt und sentimental wie in den typischen Plots von Hollywood-Rom-Coms und das macht ihn einfach realistischer.

  • 1 Punkt für „Tatsächlich... Liebe

Welcher Film ist weihnachtlicher?

Emma Thompson und William Wadham in „Tatsächlich... Liebe”
Karen (Emma Thompson) und ihr Sohn Bernie (William Wadham) freuen sich in „Tatsächlich... Liebe” über den schönen Weihnachtsschmuck.
Universal Studios 2003, Peter Mountain

Während das Thema Weihnachten in der episodischen Erzählweise von „Tatsächlich... Liebe” die Handlung mitbestimmt, könnte „Liebe macht keine Ferien” vom Plot her eigentlich auch im Sommer spielen. Allerdings sorgt insbesondere das Cottage in Surrey, das Kate Winslets Rolle Iris der in Hollywood lebenden Amanda überlässt, insgesamt für das größte Weihnachtsfeeling.

Dazu kommt die pittoreske Winterlandschaft auch deutlich weihnachtlicher herüber als die Großstadt London, in der sich die meisten Handlungsstränge von „Tatsächlich... Liebe” abspielen. Doch weil bei „Liebe macht keine Ferien” im sonnigen L.A. so gar keine Weihnachtsstimmung aufkommt und auf der anderen Seite die Ausstattung des britischen Episodenfilms komischerweise mit viel mehr festlicher Weihnachtsdeko aufwartet, lautet das Ergebnis hier:

  • Unentschieden

Welcher Film ist besser gealtert?

Können Klassiker überhaupt schlecht altern? Darüber scheiden sich die Geister. Denn eigentlich wollen wir Klassiker gucken, weil sie uns in alte Zeiten zurückversetzen. Doch manchmal stolpert man doch über den veränderten Zeitgeist oder einfach die Tatsache, dass Cameron Diaz’ Rolle Amanda von ihrem untreuen Partner Ethan vorgeworfen wird, die ganze Zeit an ihrem Blackberry zu hängen.

Stichwort Zeitgeist: So ganz unproblematisch ist das Rollenbild bei „Tatsächlich... Liebe” nicht, wie schon unsere Redakteurin Katharina Meyer 20 Jahre nach der Veröffentlichung des Films treffend kommentiert hat. Hier stehen Männertypen im Vordergrund, denen wirklich zu oft verziehen wird, dass sie betrügen, stalken oder einfach destruktiv sind, während die Frauenrollen ebenso klischeehaft zur Haushälterin, zum sexy Vamp oder zu sexwilligen US-Girls degradiert werden - auch wenn es augenzwinkernd gemeint sein mag. Dagegen handelt „Liebe macht keine Ferien” von zwei beruflich erfolgreichen Frauen, die sich am Ende auch gegen toxische Männer durchzusetzen wissen.

Vielleicht mögen wir „Tatsächlich... Liebe” auch so sehr, weil er mittlerweile so aus der Zeit gefallen ist, vielleicht auch wegen seines bissigen Humors und seiner Vielschichtigkeit, aber hier punktet ganz klar das zeitlosere US-amerikanische Pendant, Blackberry hin oder her.

  • 1 Punkt „Liebe braucht keine Ferien”

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Endabrechnung

2:2 Unentschieden!

Wer hätte das gedacht? Ihr müsst also selber entscheiden, welchen Film ihr an Weihnachten lieber sehen möchtet. Oder einfach beide schauen. Das könnt ihr jederzeit auf RTL+.

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Auf RTL+ gibt es noch viel mehr romantische Weihnachtskomödien und Weihnachtsklassiker wie „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel”, alle „Harry Potter”-Filme und viele mehr. In der RTL+ Weihnachts-Themenwelt findet ihr auch feierliche Weihnachts-Musikplaylists und -Podcasts, um die Zeit bis zum Fest zu verkürzen. (twe)