Bein mit fleischfressendem Bakterium infiziert
Mutter kämpft nach Badeausflug im Krankenhaus um ihr Leben

„Die Schmerzen sind unbeschreiblich.”
Eigentlich hatte Genevieve Gallagher einen entspannten Badeausflug mit ihrer Tochter geplant. Doch plötzlich bangte die 49-Jährige nicht nur um ihr Bein, sondern schwebte auch in Lebensgefahr.
„Sie haben mein Bein bis auf das bloße Fleisch abgetragen”
Am 27. Juli ging Genevieve Gallagher aus Pensacola mit ihrer siebenjährigen Tochter Mila im Santa Rosa Sound vor Pensacola Beach schwimmen. Zunächst sei die Familie mit dem Boot unterwegs gewesen, wie das örtliche Pensacola News Journal berichtet. Dann hätte das Mutter-Tochter-Duo beschlossen, in der Nähe von Quietwater Beach ins Wasser zu gehen.
Drei Tage später klagte die Mutter plötzlich über Schweißausbrüche, Unwohlsein sowie Schwellungen und Blasen an ihrem Bein. Die Ärzte reagierten sofort und Genevieve Gallagher wurde noch am selben Tag notoperiert. Dabei stellte sich heraus, dass sie sich mit Vibrio vulnificus infiziert hat. „Ich dachte, ich hätte eine Infektion, aber ich hätte nie gedacht, dass ich eine fleischfressende Bakterie hätte“, erklärt sie im Interview mit dem lokalen Journal. Sie glaubt, dass sie sich die Infektion über eine kleine Schnittwunde am linken Bein zugezogen hat.
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Das Ärzteteam entfernte das betroffene Gewebe umgehend, um die Ausbreitung zu stoppen. „Sie haben mein Bein bis auf das bloße Fleisch abgetragen”, erinnert sich die 49-Jährige zurück: „Sie haben fast den gesamten Muskel entfernt, praktisch bis auf den Knochen. Es reichte fast bis zu meinem Knie.”

Fleischfressendes Bakterium: Kampf um Leben und Tod
Wiederholt wurde abgestorbenes Gewebe entfernt. Hinzukam ein septischer Schock, den Genevieve Gallagher aufgrund der Infektion erlitten hatte und der zu Organversagen führte. Die Familie wurde darauf vorbereitet, dass sie womöglich nicht nur ihr Bein verlieren, sondern auch an der Krankheit sterben könnte.
Doch mit der Zeit stabilisierte sich ihr Zustand wieder. „Mila sah mich im Krankenhaus und sagte: ‚Ich wünschte, das wäre mir passiert und nicht dir‘, und ich fing an zu weinen. Das hat mir das Herz gebrochen. Ich sagte: ‚Mila, nein, ich bin so froh, dass es nicht dir passiert ist. Dein kleiner Körper hätte das alles nicht verkraftet‘”, berichtet sie von dem rührenden Moment mit ihrer Tochter.
Bilder zeigen das Ausmaß von Genevieve Gallaghers schwerer Infektion
Hinter Genevieve Gallagher liegen mittlerweile mehrere Operationen. Darunter die Entfernung von Muskeln aus ihrem Rücken und deren anschließenden Transplantation auf den freiliegenden Knochen ihres Beins: „Wenn ich mein Bein anschaue, sieht es nicht mehr wie mein Bein aus. Es sieht jetzt deformiert aus. Die Schmerzen sind unbeschreiblich. Es fühlt sich an, als hätte jemand Benzin über mein Bein gegossen und es angezündet. So fühlt es sich an.“

Auch mental hat dieses Erlebnis Spuren hinterlassen: „Ich habe mich durch alles hindurch stark gezeigt, aber es war psychisch, emotional und körperlich sehr anstrengend.“ Ihr Ehemann Dana rief zudem eine Spendenaktion ins Leben, die dabei helfen soll, die anfallenden Arztrechnungen zu begleichen. Keine leichte Zeit für die Familie, für die es jetzt hoffentlich nur noch bergauf geht. (dga)