Günstige Ersatzstoffe statt Originalzutaten

Wie Hersteller beim Glühwein tricksen

Zwei Besucherinnen eines Weihnachtsmarktes stoßen mit Glühwein an.
Viele Hersteller nehmen es mit natürlichen Zutaten nicht ganz so genau.
Christoph Schmidt/dpa/Symbolbild

Die Glühweinsaison ist eröffnet!
Egal ob im Supermarkt oder im Discounter, Glühweinflaschen türmen sich zurzeit in vielen Läden. Doch nicht immer greifen die Hersteller zu den versprochenen Zutaten. Mit welchen Tricks die Hersteller arbeiten und wie ihr euch Glühwein ganz einfach zu Hause selbst herstellen könnt, lest ihr hier.

Darum fehlt häufig die Zutatenliste

Wer während des Einkaufs wissen möchte, welche Zutaten zum Beispiel in der Lieblingspizza stecken, der braucht in der Regel nur auf die Rückseite der Verpackung zu schauen. Nicht so beim Glühwein. Denn die europäische Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) sieht vor, dass bei alkoholischen Getränken, mit einem Alkoholgehalt über 1,2 Volumenprozent, auf eine Zutatenliste verzichtet werden kann. Verbraucherschützer kritisieren das. Lediglich über einen QR-Code auf der Flasche können sich Verbraucher im Internet über die Zutaten informieren.

Fest steht hingegen, dass ein Glühwein aus Weiß-, Rot- oder einer Mischung aus Weiß- und Rotwein bestehen muss und dabei einen Mindestgehalt von sieben Prozent Alkohol haben muss. In Deutschland, dem Land der Normen und Regelungen, ist das sogar in einer offiziellen Glühwein-Verordnung geregelt (Verordnung (EG) 251/2014 Anlage II B, Ziffer 8).

Was allerdings fehlt, ist eine Vorgabe, nur natürliche Zutaten verwenden zu dürfen. Somit helfen viele Hersteller mit künstlichen Aromen nach, die sie aber nicht angeben müssen.

Bis zu sechs Euro pro Tasse auf dem Weihnachtsmarkt

Weihnachtsmärkte sind nicht gerade günstig, das ist kein Geheimnis. Bis zu sechs Euro soll aber dieses Jahr eine Tasse Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt in München kosten. Das sind über anderthalb Euro mehr als im Durchschnitt, so eine Umfrage von Coupons.de. Rund 4,24 Euro kostet eine Tasse im Schnitt, zuzüglich Pfand.

Lese-Tipp: Erste Weihnachtsmärkte öffnen! Wo ihr jetzt schon Glühwein trinken könnt

Damit ist der Preis im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um knapp sieben Prozent gestiegen.

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Glühwein ganz einfach selbst machen

Wer auf künstliche Aromen oder Wucherpreise verzichten möchte, der kann seinen Glühwein ganz einfach zu Hause selbst herstellen.

Mulled red wine with spices. Christmas decoration. Grey stone background. Close up.
Nur wenige Zutaten benötigt ihr für den DIY-Glühwein.
iStockphoto

Die Wahl des Weines spielt eine entscheidende Rolle. Sucht euch einen soliden Wein von mittlerer Qualität aus! Nehmt einen trockenen bis halbtrockenen, fruchtbetonten und kräftigen Wein – schließlich muss er sich geschmacklich gegen intensive Gewürze behaupten. Deswegen eignen sich süße Weine nicht so sehr. Sucht euch außerdem einen nicht so schweren Wein aus, mit nicht mehr als 12,5 % Alkohol - für den Fall, dass später noch ein Schuss Rum rein kommen soll.

Zutaten für klassischen Glühwein

  • 500 ml Rotwein

  • 1 Orange

  • 1 Vanilleschote, bereits ausgekratzt

  • 3 Nelken

  • 2 Kardamomkapseln

  • 1 Sternanis

  • 1 Zimtstange

Zubereitung:

  1. Für den Glühwein benötigt ihr in diesem Fall eine bereits ausgekratzte Vanilleschote – sonst würde das Vanillearoma viel zu intensiv.

  2. Von der Orange oben und unten den Deckel abschneiden. Orange in vier dicke Scheiben schneiden. Diese dann wiederum vierteln. Zwei dieser Viertel kommen in die Glühweingläser. Die Kardamomkapseln werden mit dem Messerrücken kurz angedrückt.

  3. Einen Topf auf den Herd stellen und die Vanilleschote, die Kardamomkapseln, die Nelken, die Zimtstange und den Sternanis in den Topf geben und anrösten, bis es duftet. Mit dem Rotwein ablöschen, die Orangenviertel dazu, alles erhitzen bis kurz vor den Siedepunkt.

  4. Den Herd wieder ausstellen, Deckel auf den Topf und danach 15 bis 20 Minuten ziehen lassen.

  5. Schon kann in den vorbereiteten Gläsern serviert werden – Prost!

  6. Wer mag, kann den Glühwein noch mit etwas Rohrrohzucker süßen oder einen Schuss Rum hinzugeben!

Na, dann hoch die Tassen! Lasst es euch schmecken! (ude)