"Wussten ja nicht, in welche Richtung das geht"

Mann hat 12 Zentimeter langes Messer im Zug dabei - Zugbegleiterin reagiert vorbildlich

Jonas Walzberg
Ein Mann mit einem Messer hat für einen Schreckmoment in einem Regionalzug gesorgt. (Symbolbild)
deutsche presse agentur

Erst vor wenigen Wochen werden in einem Regionalzug in Brokstedt (Schleswig-Holstein) eine 17-Jährige und ein 19-Jähriger durch Messerstiche getötet. Am Freitag ist wieder ein aggressiver Mann mit einem Messer in einem Regionalzug unterwegs.

Bei der Fahrkartenkontrolle wird es hektisch

Wie Michael Hiebert von der Bundespolizei Kiel im Gespräch mit RTL erzählt, fährt der Mann am Freitagmorgen gegen 9.30 Uhr mit einem Regionalzug auf der Strecke zwischen Hamburg und Lübeck. Als eine Zugbegleiterin nach den Tickets fragt, reagiert er aufbrausend und unkooperativ, beschwert sich, warum „ausgerechnet er“ nach dem Ticket gefragt werde. Doch noch nicht nur das: Der Frau fällt auf, dass der 29-jährige Deutsche ein Messer am Gürtel trägt.

Erinnerungen an Brokstedt

Die Zugbegleiterin reagiert sehr umsichtig, bringt die anderen Passagiere aus dem Abteil und alarmiert die Polizei. „Da hat sie super reagiert“, meint Michael Hiebert anerkennend. Die Beamten schicken sofort alle verfügbaren Streifenwagen in die Richtung des Geschehens.

„Wir wussten ja nicht, in welche Richtung das geht“, sagt der Polizeisprecher und meint damit die schrecklichen Ereignisse in Brokstedt. Zeitweise wird auch der gesamte Zugverkehr in dem Bereich gesperrt, der Zug kommt in Bargteheide (Kreis Stormarn) zum Stehen.

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Mann durfte Messer mitführen

Als die Beamten eintreffen, hat sich der Mann zum Glück schon wieder beruhigt und zeigt sich beim Aussteigen friedlich und kooperativ. Sein deutlich sichtbares, 12 Zentimeter langes Messer durfte er den ersten Ermittlungen zufolge auch im Zug bei sich haben. Man müsse sich aber fragen, ob das nach den jüngsten Ereignissen wirklich nötig gewesen wäre, meint Michael Hiebert abschließend. (dka)