Fußballerin will zur EM 2022

Zwillingsmama und Nationaltorhüterin: Almuth Schult arbeitet an Comeback

Deutsche Meisterin, Pokalsiegerin, Champions-League-Siegerin, Europameisterin und Olympiasiegerin: National-Torhüterin Almuth Schult hat im Fußball schon viele Erfolge feiern dürfen. Ihr größtes privates Glück: Ihre Zwillinge! Im April wurde die 29-Jährige Mutter, brachte eine Tochter und einen Sohn auf die Welt. Ihre Karriere beim Bundesligaclub VfL Wolfsburg und in der Frauen-Nationalmannschaft will sie auch mit Kindern fortsetzen. Wie sie Familie und Profi-Sport unter einen Hut bringt und was ihr besonders schwer fällt, das zeigen wir im Video.

„Die Familie steht an erster Stelle“

Ein Vollzeitjob und eine eigene Familie – auch für die Profi-Sportlerin nicht immer ein einfacher Spagat. „Die Familie steht an erster Stelle“, macht Schult im RTL-Interview deutlich. Doch an ein Karriereende denkt die junge Zwillingsmama deshalb nicht. Der Alltag sei vor allem eine Frage der Organisation. Seit Mitte Oktober steht die 29-Jährige wieder auf dem Trainingsplatz, bereitet sich nach ihrer Babypause und einer Verletzung auf ihr Comeback vor.

Wie lange sie noch brauchen wird, bis sie wieder ihren Platz im Tor einnehmen kann, kann sie noch nicht abschätzen. Doch die Unterstützung, nicht nur von ihrer Familie, ist Schult sicher. Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg ist eine der wenigen Frauen im Fußball, die kurz nach ihrer Entbindung weitergespielt hat. Auch deshalb tauschen sich die Torhüterin und die Trainerin regelmäßig aus. „Es ist ja nur ein Teil der Herausforderungen, auf den Platz zurückzukehren“ so Voss-Tecklenburg im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Der andere große Teil besteht darin, die Mutterrolle und die Rolle in der Familie mit dem Leistungssport in Einklang zu bringen. Da ist es sicherlich hilfreich, sich mit Personen auszutauschen, die hier Erfahrungswerte haben.“

Schults großer Wunsch: Familie mit auf Dienstreisen nehmen

Schult und Voss-Tecklenburg sind regelmäßig in Kontakt. Auch der VfL Wolfsburg unterstützt sie bei der Arbeit an ihrem Comeback – dass es auch in Zukunft nicht leicht werden wird, wenn sie wieder jedes Wochenende auf dem Platz steht, ist Almuth Schult bewusst.

„Wir haben einen Job, der nicht nur von Montag bis Freitag dauert, sondern Montag bis Sonntag. Und das mit sehr flexiblen Arbeitszeiten, die sich teilweise von einem auf den anderen Tag ändern“, erklärte sie kürzlich gegenüber dpa. Auch die weiter entfernten Dienstreisen, zum Beispiel in der Champions League, machten die Situation nicht einfacher. Schults Wunsch: Die Familie mitzunehmen. „Auch wenn man es dann selbst bezahlt. Das ist im Fußball in Deutschland noch nicht gang und gäbe.“

Aufhalten lassen will sie sich trotzdem nicht: Zwillingsmama, Nationaltorhüterin und vielleicht 2022 noch einmal Europameisterin – das ist Schults großes Ziel.