Berlin und Gütersloh als Beispiele

Virologe Christian Drosten warnt vor zweiter Corona-Welle

ARCHIV - 23.01.2020, Berlin: Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin, steht im Institut, in dem Untersuchungen zum Coronavirus vorgenommen werden. Drosten vergleicht die aktuelle Phase in der Corona-Epidemie in Deutschland mit dem Tanz mit einem Tiger. (zu dpa "Virologe Drosten: Wir tanzen mit dem Tiger") Foto: Christophe Gateau/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Virologe Christian Drosten
cgt jai fdt, dpa, Christophe Gateau

Der Virologe Christian Drosten befürchtet nach Corona-Ausbrüchen unter anderem in Nordrhein-Westfalen eine unbemerkte Ausbreitung des Coronavirus in die Bevölkerung. Die Verbreitung über die Gegend hinaus zu verhindern, sei jetzt das Entscheidende, sagte der Charité-Wissenschaftler am Dienstag im NDR-Podcast. Generell gebe es aktuell in mehreren Orten, darunter auch in Berlin, eindeutige Anzeichen, dass Sars-CoV-2 wiederkomme.

Podcast geht in Sommerpause

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Schon jetzt ist aus Sicht des Virologen große Vorsicht geboten, dass sich keine zweite Welle entwickelt. Er verwies auf die Lage in den Südstaaten der USA, wo sich trotz hoher Umgebungstemperaturen eine „furchtbare Situation“ entwickle. Dort sei zu früh gelockert worden.„Ich bin nicht optimistisch, dass wir in einem Monat noch so eine friedliche Situation haben wie jetzt, was die Epidemietätigkeit angeht“ sagte Drosten. „In zwei Monaten, denke ich, werden wir ein Problem haben, wenn wir nicht jetzt wieder alle Alarmsensoren anschalten.“ Die Bevölkerung müsse einsehen, dass die Gesundheitsbehörden Unterstützung und Konsens bräuchten.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat am Dienstag über eine erhöhte Reproduktionszahl informiert. Laut dem RKI kletterte sie zuletzt auf fast 3 - dabei sollte sie im besten Fall unter 1 liegen. Müssen wir uns jetzt Sorgen machen, dass ein erneuter Total-Lockdown droht?

Die Gespräche mit Drosten gehen bis Ende August in eine Sommerpause, wie die Moderatorin ankündigte. In der Zwischenzeit sollen auf dem Podcast-Kanal andere Wissenschaftler zum Thema Corona zu Wort kommen.

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