Doppeldecker-TaktikWas bringt es, zwei Masken übereinander zu tragen?
Schutzmasken zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind mittlerweile fester Bestandteil unseres Alltags. Bunte Stoffmasken, selbstgenäht und handgemacht: Die Maske wurde 2020 zum wichtigsten Accessoires. In den Geschäften und in Bus und Bahn gilt mittlerweile eine Pflicht zum Tragen einer OP-Maske oder einer FFP2-Maske. Viele Menschen tragen zwei Masken übereinander. Offenbar um sich besser vor dem Coronavirus zu schützen oder um die bunten Stoffmasken trotzdem weitertragen zu können. Aber ist der doppelte Schutz auch sinnvoll?
Im Video sehen Sie, wie eine FFP2-Maske richtig sitzen muss, damit Sie bestens gegen Corona geschützt sind.
+++ Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus finden Sie in unserem Live-Ticker auf RTL.de +++
Textilmaske nur über OP-Maske tragen
Seit Jahresanfang gilt bundesweit eine schärfere Maskenpflicht beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Verbraucher und Pendler dürfen dort nur noch eine medizinische Maske tragen. Zur Auswahl stehen FFP2-, KN95-, N95-, P2- und medizinische Masken, die man aus Operationssälen kennt. Wer zusätzlich noch eine Stoffmaske trägt, muss dabei folgendes beachten: Die Textilmaske darf nur über der OP- oder FFP2-Maske getragen werden. Die textile Maske darf nicht unterhalb der FFP2 oder der medizinischen Maske getragen werden. Dadurch kann nicht gewährleistet werden, dass die Maske korrekt auf Mund und Nase liegt. Durch die undichte Stelle können Tröpfchen beim Sprechen und Atmen an den Rändern ein- und ausströmen. Aber ist der Schutz mit Doppeldecker-Taktik nun sinnvoller?
Meinungen gehen auseinander
Dr. Jana Schröder, Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, ist sich da nicht ganz so sicher. „Die Meinungen gehen bei diesem Thema auseinander. Es gibt keine verlässlichen Daten dazu. Natürlich muss man es dem Virus möglichst schwer machen zum Mund zu kommen. Da kann die Doppel-Maske helfen, aber bewiesen ist das nicht.“ sagt sie gegenüber RTL.
Anderer Meinung ist hingegen Frank Drewnick vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. „Wenn man etwas, zum Beispiel eine gut sitzende Alltagsmaske, drüberzieht, drückt es die OP-Maske an das Gesicht heran“. So könnten mögliche Lecks geschlossen werden. „Dadurch filtriert die OP-Maske besser, als wenn man sie alleine nutzt“, so Drewnick weiter.
Drewnick leitet eine Forschungsgruppe, die verschiedene Materialien hinsichtlich ihrer Filterleistung untersucht hat, darunter diverse Varianten der Alltagsmaske, aber auch medizinische Masken.
Das Atmen fällt schwerer
Betroffene, die über Atemschwierigkeiten leiden oder chronisch krank sind, sollten nicht durchgängig zwei Masken tragen und sich ausschließlich auf eine gut sitzende OP-Maske oder FFP2-Maske konzentrieren. Denn, die Luft wird komplett durch die zwei Maskenschichten eingezogen und nicht mehr durch Lücken. Dadurch ist das Tragen einer Doppel-Maske auch doppelt anstrengend und nicht jedem zu empfehlen.