Größtenteils sind Frauen und Kinder auf der Flucht

Traurige Entwicklung zum Weltflüchtlingstag: „Größte Flüchtlingsbewegung seit Ende des 2. Weltkrieges in Europa“

von Niklas Ullrich und Tamara Bilic

In Deutschland hatten am vergangenen Wochenende viele Menschen mit den hohen Temperaturen zu kämpfen. Vielerorts kam es zu Waldbränden und Menschen mussten evakuiert werden. Allerdings ist davon auszugehen, dass diese Menschen zeitnah wieder zurück in ihre Häuser dürfen und ihr Leben weiterleben können. Das wünschen sich auch die Menschen, die aus der Ukraine aufgrund des russischen Angriffskrieges flüchten mussten. Doch ihre Situation ist leider eine völlig andere. Über 5 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer flohen bereits außer Landes und auch wenn das eigene Leben erst einmal gerettet scheint, ist die Lage eine große Herausforderung. Warum das so ist und welche Aufgaben auf Länder wie Deutschland warten, berichtet Peter Ruhenstroth-Bauer von der UNO-Flüchtlingshilfe im Video.
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Trauriger Rekord am Weltflüchtlingstag

Wenn davon hört, dass Millionen Menschen aus der Ukraine geflüchtet sind und sich registriert haben, kann man schon mal schnell vergessen, dass das nicht alle flüchtenden Menschen sind. Es kommen nämlich noch 7 Millionen Menschen hinzu, die innerhalb der Ukraine auf der Flucht sind, was für Ruhenstroth-Bauer nur Eines bedeuten kann: „Es ist insgesamt eine katastrophale Situation und die größte Flüchtlingsbewegung seit Ende des 2. Weltkrieges in Europa.“ Über 95% der Flüchtenden sind Frauen und Kinder, die besonderen Schutz brauchen. Zwar ist das eigene Leben gerettet, doch die Situation ist herausfordernd für alle Beteiligten.

Grundbedürfnisse müssen abgedeckt sein

In Deutschland hilft die UNO Flüchtlingshilfe dabei, die Geflohenen aufzunehmen und unterstützt zudem als deutscher Partner das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR, um Hilfe in Nachbarländern sowie in der Ukraine selbst zu leisten. Dabei steht im Vordergrund, für Nahrung, Trinkwasser und Medikamente zu sorgen, auch wenn die meisten Geflüchteten eher andere Fragen im Kopf haben, wie Ruhenstroth-Bauer weiß: „Man weiß nicht, was machen die Liebsten zu Hause, haben die überlebt, wie ist es mit meinem Zuhause, ist es zerstört? Alle Fragen, die ein großes Feld an Angst und Unsicherheit bedeuten.“

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Was macht Russland?

Schuld an den vielen Toten und dem Leid ist zweifelsfrei die russische Föderation um Machthaber Wladimir Putin. Nichtsdestotrotz ist Russland weiterhin ein Mitglied der Vereinten Nationen, weswegen die Frage, ob das Land die Hilfe für die Geflüchteten blockieren oder boykottieren kann, sehr präsent ist. Dahingehend konnte Ruhenstroth-Bauer aber für etwas Beruhigung sorgen: „Russland kann nur politisch agieren, aber sie können kein Veto einlegen, dass der UNHCR humanitäre Hilfe in der Ukraine leistet.“ Russland könne lediglich auf ihrem eigenen Staatsgebiet bestimmen, aber nicht darüber, was in anderen Ländern passiert.

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