Plan für Neugestaltung

Zu wenig Personal, schlechte Finanzierung: DGK erwartet Aus für jedes fünfte Krankenhaus!

 Behandlung eines Patienten auf Intensivstation für Covid-Patienten, Krankenhaus Agatharied, Agatharied, Bayern, Deutschland, Europa *** Treatment of a patient in intensive care unit for Covid patients, Hospital Agatharied, Agatharied, Bavaria, Germany, Europe Copyright: imageBROKER/FlorianxBachmeier iblfba05909022.jpg Bitte beachten Sie die gesetzlichen Bestimmungen des deutschen Urheberrechtes hinsichtlich der Namensnennung des Fotografen im direkten Umfeld der Veröffentlichung!
Viele Patienten sind auf die Behandlung im Krankenhaus angewiesen.
www.imago-images.de, imago images/imagebroker, imageBROKER/Florian Bachmeier via www.imago-images.de

Innerhalb von nur zehn Jahren soll jede fünfte Klinik in Deutschland schließen. Rumms! Die aktuelle Anzahl an Krankenhäusern sei nicht mehr zu finanzieren. Wir erklären, mit welchem Plan die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DGK) unsere Versorgung sichern will.

Jedes fünfte Krankenhaus macht dicht!

„Auch wir als Krankenhäuser haben längst akzeptiert, dass wir Standorte zusammenlegen, umgestalten oder schließen müssen“, sagte DKG-Chef Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Er gehe davon aus, dass es innerhalb von zehn Jahren bis zu 20 Prozent weniger Klinikstandorte geben wird als heute. Das sei eine realistische Größenordnung, sagte Gaß vor einem am Dienstag geplanten Protesttag der Krankenhäuser. Wichtig sei eine Balance zwischen einer „wohnortnahen Versorgung“ und einer Spezialisierung. Laut Statistischem Bundesamt gab es in Deutschland im Jahr 2021 rund 1.900 Kliniken.

Im Video: Team Wallraff - Wie schlimm steht es um Deutschlands Krankenhäuser?

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Diese zwei Punkte seien wichtig:

Gerade für komplexere Eingriffe seien größere Einheiten nötig. „Wir werden auf absehbare Zeit gar nicht mehr das Personal haben, die bisherigen Strukturen unverändert aufrecht zu erhalten“, argumentierte er.

Deshalb teile die Klinikbranche grundsätzlich die Ziele der Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Nötig sei aber ein gut organisierter Transformationsprozess:

  • Gezielte Zusammenlegung größerer Einheiten

  • Umbau kleinerer Kliniken, zum Beispiel zu Gesundheitszentren, die sich um kleinere ambulante Eingriffe kümmern

Ihre Meinung ist gefragt:

Bessere Bezahlung für Kliniken

Lauterbach plant, über den Sommer einen Gesetzentwurf zu erstellen, damit die Krankenhausreform Anfang 2024 in Kraft treten kann. Im Blick stehen unter anderem einheitliche Qualitätskriterien und Einstufungen des Kliniknetzes.

Außerdem soll das Vergütungssystem mit Pauschalen für Behandlungsfälle geändert werden. Kliniken sollen nicht den Druck haben, immer mehr Fälle auf Kosten der Qualität zu lösen. Künftig sollen sie eine gesicherte Finanzierung allein für das Vorhalten bestimmter Leistungen bekommen. (dpa/lra)