Plan für Neugestaltung
Zu wenig Personal, schlechte Finanzierung: DGK erwartet Aus für jedes fünfte Krankenhaus!

Innerhalb von nur zehn Jahren soll jede fünfte Klinik in Deutschland schließen. Rumms! Die aktuelle Anzahl an Krankenhäusern sei nicht mehr zu finanzieren. Wir erklären, mit welchem Plan die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DGK) unsere Versorgung sichern will.
Jedes fünfte Krankenhaus macht dicht!
„Auch wir als Krankenhäuser haben längst akzeptiert, dass wir Standorte zusammenlegen, umgestalten oder schließen müssen“, sagte DKG-Chef Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Er gehe davon aus, dass es innerhalb von zehn Jahren bis zu 20 Prozent weniger Klinikstandorte geben wird als heute. Das sei eine realistische Größenordnung, sagte Gaß vor einem am Dienstag geplanten Protesttag der Krankenhäuser. Wichtig sei eine Balance zwischen einer „wohnortnahen Versorgung“ und einer Spezialisierung. Laut Statistischem Bundesamt gab es in Deutschland im Jahr 2021 rund 1.900 Kliniken.
Im Video: Team Wallraff - Wie schlimm steht es um Deutschlands Krankenhäuser?
Diese zwei Punkte seien wichtig:
Gerade für komplexere Eingriffe seien größere Einheiten nötig. „Wir werden auf absehbare Zeit gar nicht mehr das Personal haben, die bisherigen Strukturen unverändert aufrecht zu erhalten“, argumentierte er.
Deshalb teile die Klinikbranche grundsätzlich die Ziele der Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Nötig sei aber ein gut organisierter Transformationsprozess:
Gezielte Zusammenlegung größerer Einheiten
Umbau kleinerer Kliniken, zum Beispiel zu Gesundheitszentren, die sich um kleinere ambulante Eingriffe kümmern
Ihre Meinung ist gefragt:
Bessere Bezahlung für Kliniken
Lauterbach plant, über den Sommer einen Gesetzentwurf zu erstellen, damit die Krankenhausreform Anfang 2024 in Kraft treten kann. Im Blick stehen unter anderem einheitliche Qualitätskriterien und Einstufungen des Kliniknetzes.
Außerdem soll das Vergütungssystem mit Pauschalen für Behandlungsfälle geändert werden. Kliniken sollen nicht den Druck haben, immer mehr Fälle auf Kosten der Qualität zu lösen. Künftig sollen sie eine gesicherte Finanzierung allein für das Vorhalten bestimmter Leistungen bekommen. (dpa/lra)