Dreifachmordprozess in Kiel

Zeuge über Zahnarzt Hartmut F.: „Er konnte nicht mehr, war wahnsinnig“

Der Angeklagte Hartmut F. im Gerichtssaal. Foto: RTL Nord
Der Angeklagte Hartmut F. im Gerichtssaal.
RTL Nord

Im Prozess um einen Dreifachmord gegen einen Zahnarzt aus Westensee in Schleswig-Holstein wurden am Dienstag weitere Aussagen vor dem Kieler Landgericht erwartet. Es sind noch einige Fragen, auch zu den Tatwaffen offen, die durch Hilfe der Zeugenaussagen geklärt werden sollen.

Angeklagter sei "nicht mehr richtig in der Gegenwart" gewesen

Der erste Zeuge sei ein langjähriger Freund des Angeklagten gewesen und soll Einzelteile einer der beiden mutmaßlichen Tatwaffen versenkt haben. Dazu will der geladene Zeuge aber keine Angaben machen. Er geht stattdessen auf den Vortag der Tat am 19. Mai 2021 ein. Da soll er den Angeklagten Hartmut F. getroffen haben. „Er konnte nicht mehr, war wahnsinnig“, „er war schon nicht mehr richtig in der Gegenwart", so der Zeuge. Der psychische Zustand des Angeklagten sei in den Wochen vor der Tat desolat gewesen.

Lebenslange Freiheitsstrafe droht

Der Zahnarzt soll laut Anklage mit einer Waffe am Vormittag des 19. Mai 2021 seine getrennt von ihm lebende Ehefrau und deren neuen Bekannten in Dänischenhagen erschossen haben, als sie sich am Eingang vor dessen Haus begrüßten. In Kiel soll er danach einen gemeinsamen Bekannten des Ehepaares mit einer halbautomatischen Pistole getötet haben. Am Abend stellte er sich mit dieser Waffe in Hamburg der Polizei. Dem Angeklagten droht eine lebenslange Freiheitsstrafe und die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Eine Haftentlassung nach 15 Jahren wäre damit unwahrscheinlich. (dme/nfi)