Zerstörte Statue in Italien
Jetzt wehren sich die Influencer: So war es wirklich

Seit sie zerstört ist, erfährt die Skulptur aus dem Brunnen einer italienischen Villa mehr Aufmerksamkeit als je zuvor.
Deutsche Party-People haben das Werk zerstört, der Vermieter ist erbost und will mehr als 200.000 Euro Schadenersatz. Medien berichteten ausführlich, auch RTL. Nun melden sich die Übeltäter mit ihrer Sicht auf die Dinge. Und äußern Zweifel, ob das Kunstwerk wirklich so wertvoll war wie behauptet.
Zerstörte Statue: Anwalt weist Anschuldigungen zurück
Der Münchner Rechtsanwalt André Miegel vertritt einen der Beschuldigten, Janis Danner. Danner ist in Internetkreisen eine Berühmtheit, er und seine Freundin Jessica De Oliveira haben zusammen Millionen Follower in sozialen Medien.
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Das Promi-Paar und 15 Freunde mieten vor kurzem eine Luxusvilla in Italien für eine Geburtstagsparty. Bei der Feier geht eine Statue zu Bruch. Angeblich eine Skulptur des Bildhauers Enrico Butti (1847-1932).
Sagt zumindest der Vermieter der Villa, Bruno Golferini, der zudem angibt, sie sei 200.000 Euro wert und entsprechenden Schadenersatz verlangt. Anwalt Miegel weist beides zurück.
Fest steht: Die Skulptur ist im Eimer. Videos zeigen, wie bei der Feier zwei Menschen in einen Brunnen steigen, mit der Figur herumalbern und sie umreißen.
"Offensichtlich unbeabsichtigter Unfall“

Alle drei stürzen, die Statue verliert dabei ihren Kopf und wird zerstört. Das wird nicht bestritten, im Gegensatz zu anderen Anschuldigungen des Vermieters.
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Zu diesen nimmt Anwalt Miegel in einem Schreiben Stellung, dass RTL vorliegt. Darin heißt es unter anderem:
Es habe sich weder um Vandalismus noch mutwillige Zerstörung gehandelt. Wie auch die Aufnahmen der Überwachungskamera beweisen, handelt es sich offensichtlich um einen unbeabsichtigten Unfall.“
Gruppe bereit, für den Schaden aufzukommen

Weiter schreibt Miegel: Die Gruppe habe weder eine Hausordnung bekommen, noch sei auf ein Betretungsverbot des Brunnens hingewiesen worden.
Ein Mitglied der Gruppe habe dem Vermieter zwar 300 Euro gegeben, allerdings ausdrücklich nicht als Anzahlung oder Schadensausgleich. Anders als von Golferi behauptet, sei die Gruppe bereit, für denSchaden aufzukommen. Allerdings „über den offiziellen Weg einer Haftpflichtversicherung und einem Gutachten“.
Zudem bezweifelt der Jurist, dass die Statue über 100.000 Euro wert sei. Hierzu schreibt er unter anderem: „Die Summe basiert auf keinem objektiven Gutachten, welches uns vorliegt und was zur Meldung eines Schadens bei der Versicherung vorgelegt werden müsste.“
Anwalt zweifelt Herkunft und Wert der Statue an
Zudem sei nicht belegt, dass Enrico Butti die Figur erschaffen habe. Aus Material- und sonstigen Merkmalen schließe er, dass es sich um eine gewöhnliche Gartenskulptur handele, deren Wert deutlich unter 10.000 Euro liegen würde – wenn sie von dem bekannten Bildhauer wäre. Anderenfalls schätze er „je nach Material und dem Erhaltungszustand“ eher „zwischen 500 und 5.000 Euro“.
Zuletzt weist der Anwalt zurück, dass die Party-People nach den Vorfällen einfach abhauen wollten. „Wir haben die Villa gemeinsam und freiwillig im Beisein der Polizei und unter Zeugen verlassen.“ Die Gruppe sich habe um ihre „körperliche Unversehrtheit“ und ihre Priivatsachen gesorgt. Sie sei „entsetzt“ über die „Falschbehauptungen“.
Italien empört über beschädigte Schätze
Der Fall hatte besonders in Italien, aber auch international Aufregung hervorgerufen. Es war nicht der erste dieser Art. Vor drei Wochen zerkratzte ein deutscher Schüler eine Wand des Kolosseums in Rom. Ihm droht nun eine hohe Geldstrafe.
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Kurz zuvor meinte ein englischer Fitnesstrainer, seinen und den Namen seiner Herzdame ins Gemäuer des altehrwürdigen Monuments ritzen zu müssen. Auch ihn erwartet eine empfindliche Geldbuße.
Wie der Fall der Gruppe um Janis Danner und Jessica De Oliveira weitergeht – unklar. Nach der Stellungnahme von Anwalt Miegel ist nun wieder die Vermieter-Seite am Zug.