Trauer und Entsetzen nach Tod von Mädchen in JugendeinrichtungZehnjährige in Wunsiedel getötet - Staatsanwalt im RTL-Interview: "Wir haben keinen Tatverdächtigen"
Eine bayerische Gemeinde steht unter Schock: Eine Betreuerin fand am Dienstag (4. April) eine Zehnjährige in einer Kinder- und Jugendeinrichtung in Wunsiedel tot in einem Bett. „Mir ist richtig schlecht“, sagt eine Anwohnerin über den tragischen Vorfall, denn eine Obduktion ergab Anzeichen für ein Fremdverschulden.
Doch warum musste das Mädchen sterben? Die Staatsanwaltschaft sagt zu RTL: Es war sehr wahrscheinlich ein Tötungsdelikt, kein Unfall. Und: Aktuell gebe es keine Tatverdächtigen.
Reporterin in Wunsiedel: "Drei Jungen im Fokus der Ermittlungen"
Eine Angestellte hatte die Zehnjährige am Dienstag in einem Zimmer der Einrichtung leblos gefunden, ein Notarztteam konnte nur noch den Tod feststellen. Eine Obduktion des Leichnams ergab nach ersten Erkenntnissen Anzeichen für ein Fremdverschulden.
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„Wir gehen aktuell aufgrund des Ermittlungsstandes von einem Tötungsdelikt aus“, sagt Staatsanwalt Matthias Goers am Donnerstag (6. April) im RTL-Interview. Sowohl das Obduktionsergebnis als auch die weiteren Spuren am Tatort sowie die Vernehmungen würden darauf hindeuten, so Goers weiter. Das bedeutet: Der Tod des Mädchens war sehr wahrscheinlich kein Unfall!
„Die Ermittlungen vor Ort sind noch nicht abgeschlossen. Es wird in alle Richtungen ermittelt“, betont der Staatsanwalt. Dringend tatverdächtig sei zum aktuellen Zeitpunkt niemand. „Wir haben im Moment keinen Tatverdächtigen“, so Goers.
Am Dienstag waren nach RTL-Informationen zunächst zwei Jungen im Alter von elf Jahren sowie ein 16-Jähriger ins Visier der Ermittler gerückt. Inwieweit diese mit dem Tod des Mädchens in Verbindung stehen, ist zum aktuellen Zeitpunkt unklar. Auf RTL-Nachfrage verneinte Goers, dass die Ermittlungen sich auf die drei Jungen konzentrierten.
Rund 90 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Jugendhilfeeinrichtung
In der Einrichtung in Wunsiedel sind nach eigenen Angaben normalerweise rund 90 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene untergebracht. Die Facheinrichtung sei für junge Menschen und ihre Familien da, die Hilfe zur Erziehung benötigten, hieß es auf der Website des Hauses.
Die Stadt Wunsiedel im Fichtelgebirge hat rund 9200 Einwohner. Sie liegt etwa 90 Kilometer nordöstlich von Nürnberg und nur wenige Kilometer von der Grenze zu Tschechien entfernt. (mit dpa)
