Zollfahndung stellt literweise Branntwein sicher
Wuppertal: Ehepaar betrieb illegale Schnapsbrennerei im Kinderzimmer
Zollfahnder erhielten Tipp auf illegale Schnapsbrennerei
Zollfahnder haben in Wuppertal eine illegale Schnapsbrennerei in einer Wohnung ausgehoben. Das Ehepaar aus Russland hatte im Kinderzimmer sieben große Plastikfässer samt Überlauf stehen, in denen 200 Kilogramm Maische angesetzt waren. Auch in den anderen Räumen wurden die Ermittler fündig.
In der Wuppertaler Wohnung lagerten 226 Liter Schnaps
Nach einem Hinweis, dass in der Wohnung schwarz Schnaps gebrannt würde, kontrollierte die Zollfahndung Essen die 43 und 45 Jahre alten Eheleute in Wuppertal. Die Ermittler staunten nicht schlecht: Im Kinderzimmer lagerten Maische-Fässer, in der Gästetoilette war ein 20-Liter-Destilliergerät aufgebaut und angeschlossen und im Schlafzimmer stießen die Fahnder auf 20 Flaschen mit selbstgebranntem Schnaps.
Gegen das Paar wird nun wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung ermittelt. Nicht nur, weil sie illegal Alkohol hergestellt haben sollen, sondern auch, weil in der Wohnung zusätzlich 22 Stangen unversteuerter Zigaretten lagerten. Die Beamten stellten insgesamt 226 Liter Branntwein und branntweinhaltige Erzeugnisse sicher – außerdem 200 Kilo Maische, die Destillieranlage samt Zubehör und 1.100 unversteuerte Zigaretten. „Die sichergestellten Beweismittel werden jetzt ausgewertet“, hieß es in einer Pressemitteilung des Zollfahndungsamts Essen.
Schnaps selber zu brennen, ist verboten und gefährlich
Das Herstellen von selbstgebrannten Spirituosen ist in Deutschland verboten. Die Zollfahnder informierten in dem Zusammenhang noch einmal, dass illegal hergestellter Branntwein gesundheitsgefährdend sein könne. „Wurde während der Destillation der Vorlauf nicht abgetrennt oder sind im Endprodukt zu hohe Konzentrationen Fuselöle enthalten, kann dies in höheren Dosen zur Erblindung oder zu, sogar tödlichen, Vergiftungen führen“, hieß es in der Mitteilung. Eine weitere Gefahr: Bei unsachgemäßer Handhabung könne es bei der Destillierung von Alkohol leicht zu Verpuffungen kommen. Eine Wohnung ist dafür also denkbar ungeeignet.