Altstadt-Kurs stellt Silber vor Probleme
WM-Fight: Mercedes blickt mit Magenschmerzen nach Baku

Max Verstappen gegen Lewis Hamilton. Red Bull gegen Mercedes. In Aserbaidschan geht das Duell um die Formel-1-Krone in die nächste Runde. Auf und abseits der Piste. Nach 143 Rennen steht zum ersten Mal kein Silberner an der Spitze des WM-Tableaus. Zeit für Kampfansagen des Branchenprimus. Doch nach dem GAU in Monaco blickt Mercedes mit Magenschmerzen auf den kommenden GP. Und stapelt tief.
Mercedes befürchtet schwieriges Wochenende
Ein enger City-Kurs, ein weicher Asphalt, die weichste Reifenmischung, alles Fakten, die den „Bullen“ wohl in die Karten spielen. „Dort erwartet uns ein ganz anderer Straßenkurs als in Monaco, dennoch gehen wir davon aus, dass uns auch in Baku ein schwieriges Wochenende bevorsteht, das nicht besonders gut zu den Charakteristiken und Eigenschaften des W12 passen dürfte“, unkt Teamchef Toto Wolff. „Red Bull wird wieder stark sein, während sowohl Ferrari als auch McLaren kürzlich große Fortschritte erzielt haben"
Das Problem: Der Mercedes beansprucht die Reifen mehr als die Konkurrenz. Und: Viele Kurven auf dem Stadtkurs in Baku erschweren das Aufwärmen der Pneus. Zudem bringt Pirelli am Kaspischen Meer erstmals einen Super Soft an den Start. Überhitzungsprobleme drohen. Ein Balanceakt.
Flucht in Durchhalteparolen
Und eine riesige Herausforderung für die Silberschmiede: "Wir müssen uns darauf konzentrieren, auf diesen Strecken, die für uns einen Sonderfall darstellen und unserem Auto nicht so sehr liegen, alles aus unseren Möglichkeiten herausholen und jede Chance ergreifen, die sich uns bietet“, betonte der Österreicher. Klingt schon fast nach Durchhalteparolen.
Bei Red Bull zeigt das Understatement keine Wirkung. Man rechnet mit einem harten Fight. "Baku ist ein völlig anderer Straßenkurs, auf dem du weniger Abtrieb fährst, weil du eine lange Gerade hast und der Griplevel niedriger ist. Du kannst es also nicht gleichsetzen", sagte Verstappen mit Blick auf den Monaco-GP. "Normalerweise sollten wir ziemlich konkurrenzfähig sein. Aber ich erwarte, dass auch Mercedes stark zurückkommen wird."
Mercedes wird "zurückschlagen"
Auch Teamchef Christian Horner will sich von vermeintlichen Problemen bei Mercedes nicht blenden lassen. „Wir machen uns also keine Illusionen. Wir sind sicher, dass sie schnell zurückschlagen. Deshalb müssen wir das Wochenende genauso angehen wie bislang“, betonte Horner. Und nur mit dieser Einstellung hat man im WM-Kampf eine Chance. (tme)