Schicksalsschlag Schlaganfall:

Manfred kämpft sich mit Lotsen-Projekt der Helios Klinik zurück ins Leben

Eine plötzliche Sehstörung, Sprechstörung oder aber Probleme beim Gehen – hier sollten Betroffene hellhörig werden, denn bei diesen Symptomen könnte es sich um einen Schlaganfall handeln. Um das Schlimmste zu vermeiden, ist schnelle Hilfe ausschlaggebend. An der Helios Klinik in Wiesbaden möchte man betroffenen Patienten mit einem besonderen Projekt wieder in ein normales Leben helfen – mehr Informationen im Videobeitrag.

Diagnose: Schlaganfall!

Auch Manfred Boos hätte nie gedacht, dass er selbst mal einen Schlaganfall erleiden würde. Doch im Oktober trifft es den 52-Jährigen aus Wiesbaden. Als er abends mit seiner Freundin zusammensitzt, merkt sie, dass etwas mit ihm nicht stimmt: „Ich konnte kaum noch richtig reden. Und habe gedacht: der Tag war schon ein bisschen stressig und ich war lange unterwegs. Das kommt von der Müdigkeit und ist morgen früh wieder weg“, erzählt er uns im RTL Hessen-Interview.

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Doch da er auch am nächsten Morgen noch Probleme beim Sprechen hat, ruft er den Krankenwagen. Im Krankenhaus bekommt er die Diagnose: Schlaganfall.

Manfred Boos, Schlaganfall-Patient.
Manfred Boos hat nach seinem Schlaganfall noch heute manchmal Probleme beim Sprechen.
rtl.de

Kontrolle ist gut – vorbeugen ist besser

Die Helios Klinik in Wiesbaden betreut jährlich 1.100 Schlaganfallpatienten. Zehn Prozent der Patienten haben sehr schwere Verläufe. Das Leben ist dann nicht mehr wie vorher. „Eine Unterstützung nach dem Schlaganfall ist sehr wichtig, um ein wiederkehrendes Ereignis einem erneuten Schlaganfall vorzubeugen. Man hat gesehen, dass Patienten, die gut betreut sind, nachher dann in der ambulanten Versorgung häufig weniger einen erneuten Schlaganfall bekommen als solche, die irgendwo allein gelassen werden“, so Prof. Dr. Stephanie Tritt, Chefärztin der Radiologie.

Prof. Dr. Stefanie Tritt, Chefärztin Radiologie.
Die Chefärztin Radiologie Prof. Dr. Stephanie Tritt ist sich sicher, dass Patienten auch nach einem Schlaganfall weiterhin gut betreut werden müssen.
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Schlaganfall vermeiden: Risikofaktoren senken

Schlaganfallpatienten sind im Durchschnitt über 70 Jahre alt. Aber es kann auch Jüngere treffen. Die meisten Menschen überstehen einen ersten Schlaganfall gut und können zurück in ihr altes Leben. „Hier kommt es sehr darauf an, ob man sein Leben umstellt und die Risikofaktoren, die zum Schlaganfall geführt haben, behandelt bekommt. Also ob man beispielsweise den Diabetes einstellt, Gewicht abnimmt, Sport macht und aufhört zu rauchen. Wenn das alles berücksichtigt wird, dann kann man das Risiko deutlich senken. Wenn nicht, ist das Risiko bis zu zehn Prozent hoch“, erzählt uns der Chefarzt der Neurologie, Prof. Dr. Frank Arne Wollenweber.

Hatten Sie schon einmal einen Schlaganfall?

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Schlaganfall-Lotse für die Zukunftsperspektive

Die Deutsche Schlaganfallhilfe hat nun ein Projekt ins Leben gerufen, um Patienten wie Manfred Boos ein Jahr lang weiter zu betreuen. Die Schlaganfall-Lotsin Sabine Meister-Dittrich unterstützt den 52-Jährigen von nun an, in sein normales Leben zurückzukehren. Viele Patienten fühlen sich nach der Reha allein gelassen und werden somit gut aufgefangen. Die Schlaganfall-Lotsen helfen den Patienten außerdem, sich einen Durchblick zu verschaffen.

Manfred Boos ist auf einem guten Weg und hat sich die Ratschläge von Ärzten und seiner Lotsin zu Herzen genommen. Sein größter Wunsch ist es, eines Tages wieder ohne Probleme sprechen zu können. (ven/naw)