RTL-Reporterin: "Das ruft Erinnerungen wach."
Und wieder rast ein Fahrzeug nahe des Breitscheidplatzes in eine Menschenmenge

Ende 2016 rast ein Terrorist mit einem LKW auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz und tötet 13 Menschen. Über fünf Jahre später stehen die Menschen in diesem Bezirk Berlins nun wieder unter Schock. Denn erneut fährt ein Auto in eine Menschenmenge – nur wenige Meter vom Breitscheidplatz entfernt in der Tauentzienstraße. Das löst sofort Erinnerungen aus. Auch bei RTL-Reporterin Samina Faizi. Sie war sowohl 2016 als auch heute als Polizeireporterin vor Ort und musste Schrecken und Leid hautnah miterleben.
Horror-Nachrichten von heute lassen Bilder und Gefühle von damals wieder aufleben

Seit 20 Jahren ist Samina Faizi schon Polizeireporterin bei RTL. Sobald ein Verbrechen passiert, ist sie vor Ort und berichtet. Auch heute ist sie wieder im Dienst, als die Eilmeldung „Auto rast in Menschenmenge!“ aufploppt. „Solche Nachrichten sind natürlich immer sehr verängstigend“, schildert Faizi ihr erstes Gefühl. Zunächst spürt sie keine Parallelen zum Anschlag auf dem Breitscheidplatz im Jahr 2016, doch als sie am Unfallort als Journalistin eintrifft, ändert sich das. „Jetzt, wo man hier vor Ort ist, ist das Ganze von dem Geschehen am Breitscheidplatz nicht mehr zu trennen. Es ist sehr ähnlich, dieses Gefühl, das sich in einem aufbaut.“, so Faizi. Vor allem das große Aufgebot an Polizei, die ankommenden Leichenwagen, all die Absperrungen und die Menschen, die unter Schock stehen oder weinen, erinnern sie an das Geschehen von damals.
Faizi: "Das ist jetzt hier kein Film, kein Kino, keine Simulation sondern das ist echt.“

Faizi empfindet – heute wie auch damals - die Situation schrecklich. Auch sie ist schockiert von der Brutalität eines Einzelnen. „Immer wenn ich dann vor Ort bin, denke ich, wie furchtbar es ist, was ein einziger Mensch mit einem einzigen Wagen für großes Leid auslösen kann.“ Vor Ort, so beschreibt die RTL-Reporterin, versucht sie, ihre Gefühle weg zu drücken und professionell zu sein. „Ich funktioniere einfach.“, so Faizi. Erst zu Hause blickt sie auf das zurück, was passiert ist und was sie vor Ort sehen musste. „Der unangenehmste Moment ist wirklich, wenn man einen Toten sieht - auch wenn dieser abgedeckt auf der Straße liegt. Denn das ist nicht alltäglich“, schildert Faizi mit gedrückter Stimme. „Das holt mich auch ganz, ganz heftig auf den Boden der Tatsachen zurück und ich weiß, das ist jetzt hier kein Film, kein Kino, keine Simulation, sondern das ist echt.“
Tathergang etwas unterschiedlich, aber eines gleich: der Schrecken
Während der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt im Jahr 2016 bei Dunkelheit stattfindet, rast das Auto in der Tauentzienstraße bei Tageslicht in die Menschenmenge. Trotzdem ist eines gleich: der Schrecken, der so einen Unfall verursacht. „Alle waren sehr schockiert und haben geweint.“