Neue Studie

Was die Computermaus über unser Stresslevel aussagt

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Zeig mir deine Maus und ich sag dir deine Herzfrequenz.
imago stock&people, imago/Westend61, Boy

Zeig mir deine Computernutzung und ich sage dir, wie gestresst du bist! Eine neue Studie liefert diesbezüglich spannende Erkenntnisse. Finden Sie sich wieder?

Wer gestresst ist, wird hektisch

Wer gestresst ist, haut stärker in die Tasten, zieht die Maus hektisch von links nach rechts – das kennen vermutlich die meisten. Wissenschaftler der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben jetzt herausgefunden, dass die Art, wie wir unsere Maus benutzen ganz deutlich etwas über unser Stresslevel aussagt.

„Wie wir unsere Maus und die Tastatur bewegen, sagt im Zweifel mehr über unser Stresslevel aus als unser Puls“, so Mara Nägelin von der ETH laut Science Alert.

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Woher kommen diese Ergebnisse?

90 Teilnehmer haben die Wissenschaftler unter Laborbedingungen bei ihrer Arbeit beobachtet. Dabei mussten sie reguläre Arbeitsaufgaben erledigen, wie Termine festlegen und Meetings abhalten.

Untersucht wurden währenddessen die Bewegungen der Maus und die Anschläge auf der Tastatur in Kombination mit dem Puls der Teilnehmer. Um den Stress zu erhöhen, wurde die Hälfte der Teilnehmer während der regulären Aufgaben mit Chatnachrichten und einem Bewerbungsgespräch belastet.

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Gestresste Maus: Erkennen Sie sich wieder?

„Gestresste Menschen bewegen die Maus mehr, sind dabei aber weniger präzise und bewegen sie oft über große Distanzen über den Bildschirm“, erklärt Nägelin. Auf der Tastatur lässt uns der Stress mehr Fehler machen, die wir dann korrigieren müssen.

Überraschend: Wer gestresst ist, macht mehr Pausen während des Schreibens, hat also weniger Flow beim Erstellen von Texten.

Wer entspannt ist, schreibt längere Absätze mit weniger Fehlern und schreibt in einem Flow mit wenigen Pausen.

Doch woran liegt das?

„Erhöhte Stresslevel beeinflussen die Fähigkeit unseres Gehirns, Informationen zu verarbeiten“, erklärt die Psychologin Jasmine Kerr, Co-Autorin der Studie und ergänzt: „Das beeinflusst auch unsere motorischen Fähigkeiten.“

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Warum ist diese Forschung wichtig?

Und diese Erkenntnisse seien wichtig, denn viele Arbeitnehmer leiden an Stress auf der Arbeit. Die Studie helfe dabei, Symptome schneller zu erkennen, denn die Betroffenen selbst haben oftmals Probleme zu erkennen, wann sie wirklich gestresst sind.

Aktuell testen die Schweizer Wissenschaftler das Modell auch an realen Arbeitsplätzen und überwachen die Herzfrequenz und zeichnen die Mausbewegungen parallel auf. Ziel sei es, Arbeitnehmern dabei zu helfen, Stress frühzeitig zu erkennen und mit den Betroffenen an Lösungen zu arbeiten. (lra)