Fünf Monate alt und schon viel durchgemacht
Wie Abfall einfach in den Müll geworfen - Turtles harter Kampf ums Überleben

Er hat noch so viele Abenteuer geplant!
Turtle hatte den vielleicht schwersten Start ins Leben, den ein Hund haben kann. Zusammen mit seinen Geschwistern wird er einfach in den Müll geworfen. Er wird gerettet, kommt nach Deutschland in ein liebevolles Zuhause. Doch es folgt der nächste Schock: Turtle ist krank. Seine Chance zu überleben: nur 50 Prozent.
RTL.de ist jetzt auch bei WhatsApp – HIER direkt ausprobieren!
Welpe wird in Portugal wie Müll weggeworfen
Turtles Leben beginnt in Portugal – auf schwerstmögliche Art. Der kleine Welpe ist, ebenso wie seine neun Geschwister, scheinbar ungewollt. Deshalb wird er von seinen Besitzern einfach wie Abfall entsorgt. Eine Tierschutzorganisation findet die winzigen Hunde in einer Mülltonne. Sie sind erst 48 Stunden alt.
Glück im Unglück: Der in Frankfurt registrierte Tierschutzverein „Place for Strays“ in Albufeira findet die mutterlosen Welpen und nimmt sie auf. Sie werden nach Deutschland gebracht, zu Freiwilligen, die sich um sie kümmern können und wollen. Zwei von ihnen: Lena und Alessa.
Die Aufgabe hat es in sich, wie Alessa im Interview erzählt: „Die Welpen brauchten rund um die Uhr Betreuung.“ Doch „Tortellini“, der Spitzname von Turtle, erobert ihre Herzen im Sturm. Lena adoptiert ihn sogar offiziell. Ein Happy End, könnte man meinen. Doch leider kommt es anders.
Lese-Tipp: Veterinäramt greift durch: Gequälter Balkon-Hund endlich gerettet!
Turtles Leben steht immer wieder auf der Kippe

Während Turtles Geschwister fleißig wachsen und immer größer und kräftiger werden, bleibt der kleine Rüde zurück. Statt an Gewicht zuzulegen, nimmt er ab. Es kommt raus: Er verträgt seine Welpenmilch nicht. Turtle ist erst eine Woche alt, als zum ersten Mal um sein Leben kämpfen muss.
„Die Ärzte hatten kaum noch Hoffnung“, so Alessa, die mit Turtles Frauchen Lena zusammenwohnt. Doch Turtle zeigt, wie groß sein Kämpferherz ist. Er bekommt Infusionen, wird wieder kräftiger und kann mit spezieller Welpennahrung endlich an Gewicht zulegen.
Doch vor wenigen Wochen gibt es dann den nächsten Rückschlag: Der Rüde bekommt wieder Magen-Darm-Probleme, er leidet an Giardien, Dünndarm-Parasiten. „Das ist hier bei den Welpen leider nicht ungewöhnlich und kann an sich auch gut behandelt werden, aber da Turtle durch seine Vorgeschichte eh schon kein gutes Immunsystem hat, ist es bei ihm sehr stark und lebensbedrohlich ausgebrochen“, sagt Alessa RTL. Er nimmt massiv ab, „konnte kaum noch stehen“.
Der kleine Turtle kommt in eine Tierklinik. Seine Überlebenschance? 50 Prozent.
Im Video: 30 verwahrloste Tiere gerettet! Diese Hunde und Hühner lebten zwischen Kot und Dreck
Turtle kämpft gegen die Statistiken - und kommt wieder nach Hause!
Während alle voller Sorge sind, beweist der junge Rüder einmal wieder: Ich will diese Welt entdecken! Eigentlich sollte er zwei Wochen in der Tierklinik bleiben, doch er ist sogar schon eher wieder so fit, dass er nach Hause kann. Das hat auch den Vorteil, dass die hohen Tierarztkosten eingedämmt wurden.
Ursprünglich waren für die Behandlung in der Klinik etwa 8.000 Euro veranschlagt worden – viel Geld für Lena. Deshalb rief sie auf der Plattform GoFundMe eine Spendenkampagne ins Leben. Mehr als 250 Personen wollten Turtle helfen. Schlussendlich stoppten Alessa und Lena die Kampagne bei knapp über 6.000 Euro. „Ein wenig Geld ist sogar übrig geblieben und wird direkt auf ein extra Turtle-Konto eingezahlt, um seine Spezialnahrung und die Darm-Aufbau-Therapie damit zu finanzieren“, erklärt Alessa.
Turtle wird jetzt, ohne Geld-Sorgen, in seinem Zuhause weiter aufgepäppelt. „Er ist aber schon wieder munter unterwegs und macht einen sehr fitten Eindruck“, berichtet Alessa.
Er hatte Glück – das, was vielen ungewollten Hunden fehlt. Auch von Turtles Geschwistern warten einige noch im „Place for Strays“ der Tierschutzorganisation auf ihr „Für-Immer-Zuhause“. Es bleibt zu hoffen, dass auch Maya, Perle, Skipper und Sailor so wie Turtle bald das Happy End bekommen, das sie verdienen.