Hinweisgeber informierte PETA e.V.

Veterinäramt greift durch: Gequälter Balkon-Hund endlich gerettet!

Hund lebt dauerhaft auf Balkon
Dieser kleine Hund aus Köln musste dauerhaft auf dem Balkon leben. Die Tierschutzorganisation PETA hat den Missstand bei der zuständigen Behörde gemeldet.
PETA Deutschland e.V.
von Madeline Jäger und Vera Dünnwald

Ein kleiner Hund lebt auf dem Balkon und leidet – dann schafft die zuständige Behörde Ordnung!
Es klingt unfassbar, ist aber leider traurige Realität: Eine Halterin aus Köln-Höhenhaus soll ihren Vierbeiner ausschließlich auf dem Balkon gehalten haben. Das weiß die Tierrechtsorganisation PETA e.V. nach eigenen Angaben durch einen anonymen Hinweisgeber. Wann und wie das Veterinäramt reagiert hat und wie es dem Hund heute geht.

Hund lebt auf Balkon – PETA informiert Kölner Veterinäramt

„Wir informierten das zuständige Veterinäramt und baten, das Tier aus dieser Haltung zu holen, doch bisher blieb eine Reaktion trotz vorliegender Beweise aus“, schreibt das PETA-Team zunächst in einem Instagram-Post vor sechs Tagen.

Die Nahrung auf dem Balkon sei verschimmelt, die hygienischen Bedingungen mangelhaft, es sei überall Kot zu sehen. Ihnen sei auch mitgeteilt worden, dass der Hund heiser und übergewichtig sei.

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Beigelegt war wohl auch ein Video, auf dem ein Balkon im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses zu sehen ist, der mit Folien und Vorhängen zu allen Seiten blickdicht gemacht wurde. Wasser gebe es keines.

Auf dem Balkon stehe dem Hund wenigstens eine Hundehütte zur Verfügung, doch die Gesamtsituation sei völlig unzureichend.

Hund weiterhin auf Balkon – PETA wendet sich erneut ans Veterinäramt

Anfang Oktober hat sich die Tierrechtsorganisation daraufhin erneut an das Kölner Veterinäramt gewandt, Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet und appelliert, den Hund zeitnah aus der Haltung zu nehmen sowie ein Tierhalteverbot gegen die Halter zu verhängen.

„Es ist unfassbar, dass das Veterinäramt diese traurige Hundeseele nicht sofort aus der tierquälerischen Haltung herausgenommen hat“, so Lisa Bechtloff, Campaignerin für Whistleblower-Fälle bei PETA in einer aktuellen Mitteilung.

Doch kurz danach scheint endlich Bewegung in den Fall gekommen zu sein.

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Kölner Veterinäramt zieht Konsequenzen

RTL hat daraufhin beim Veterinäramt nachgefragt. Die Antwort: Am 13. Oktober haben Beamte die Hunde-Halterin zur Rede gestellt und sich selbst einen Eindruck vom Balkon verschafft.

Zum Fall heißt es von der Behörde:

„Der Hund befand sich bei verschlossener Balkontür auf dem Balkon. Es handelt sich um einen circa sechs Monate alten männlichen Pekinesen-Mix. Der Hund war zum Zeitpunkt der Kontrolle gesundheitlich unauffällig und zeigte ein normales Junghundeverhalten. Der Pflegezustand des Hundes war mäßig, da er Urinanhaftungen im Schwanzbereich aufwies“, erklärt Stadtsprecherin Katja Reuter.

Und: „Auf Nachfrage wurde angegeben, dass der Hund tagsüber auf dem Balkon gehalten wird. Abends wird der Hund nach Aussage der Mutter in der Wohnung gehalten, in der zum Zeitpunkt der Kontrolle auch ein Hundekörbchen vorhanden war“, so die Sprecherin weiter.

Doch damit gaben die Kölner Amtstierärzte sich noch nicht zufrieden.

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Im Video: Hund bestellt am Imbiss sein Essen!

Nachkontrolle geplant

Die Behörde hat der Halterin Anordnungen auferlegt, die sie sofort umsetzen musste.

Unter anderem sollte sie die Lebensmittelreste vom Balkon sofort entfernen und im Beisein der Amtstierärzte den Hund waschen. Auch die Hundehütte musste die Besitzerin isolieren und „die dauerhafte Hundehaltung auf dem Balkon wurde ab sofort untersagt. Der Hund wurde direkt in die Wohnung geholt“, heißt es weiter.

Der Hund soll bei der Frau bleiben, was die Behörde folgendermaßen begründet:

„Die Halterin zeigte sich einsichtig und möchte den Hund auf jeden Fall behalten. Sie sagte zu, alle Anordnungen umgehend umzusetzen. Eine Nachkontrolle der Haltung durch die amtlichen Veterinärinnen ist für nächste Woche geplant.“ RTL bleibt an dem Fall dran.