Stadt droht mit Bußgeld

Wer gießt, muss bis zu 5.000 Euro Strafe zahlen: Kelkheim ruft Trinkwassernotstand aus

Seit Mittwoch ist die Stadt Kelkheim im Taunus in Alarmbereitschaft. Die Bemühungen der letzten Wochen mehr Trinkwasser zu sparen sind kläglich gescheitert. Die Stadt sieht die öffentliche Wasserversorgung gefährdet und verdonnert die Kelkheimer zum Sparen.

Stadt sorgt sich wegen Trinkwasserverbrauch

Mehrere Wochen zuvor hat die Stadt Kelkheim bereits vor Trinkwasserknappheit gewarnt. Doch besonders auf den Privatgrundstücken fließt weiterhin Wasser. Jetzt ist die öffentliche Versorgung so stark gefährdet, dass die Stadt gemäß der Gefahrenabwehrverordnung den Wassernotstand mit sofortiger Wirkung ausruft. „Der Trinkwassernotstand war notwendig, weil die Brunnen, die unser Trinkwasser fördern eine Grenze erreicht hat, die bedrohlich ist“, erklärt Albrecht Kündiger, Bürgermeister von Kelkheim in einem RTL-Interview.

Immerhin bezieht die Stadt fast die Hälfte des Trinkwassers aus eigenen Brunnen. Trotz mehrerer alarmierender Aufrufe laufen die Bewässerungsanlage weiter. Damit soll jetzt Schluss sein, denn seit Mittwoch ergreift die Stadt harte Maßnahmen.

Diese Verbote gelten jetzt in Kelkheim

Sportanlage kelkheim
Auch die Sportanlagen in Kelkheim dürfen ab sofort nicht mehr bewässert werden.
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Mit dem Beschluss des Trinkwassernotstands gelten ab sofort strenge Regeln für die Kelkheimer: Das Beregnen von Grünflächen, Straßen und Parks ist verboten. Auch das Waschen und Abspritzen von Fahrzeugen ist nicht mehr erlaubt. Schwimmbecken und Springbrunnen dürfen ebenfalls nicht mehr befüllt werden.

Wer in Kelkheim gegen diese Verbote verstößt, muss mit einem Bußgeld von 5.000 Euro rechnen. Die Stadt hofft, dass die neuen Regeln zum Umdenken bewegen. Wenn sich die Trinkwasserknappheit nicht zeitnah verbessert, drohen den Kelkheimern Sperrzonen. In diesem Fall könnte Trinkwasser nur zu festgelegten Zeiten benutzt werden. (jer)