Hilfe für Afrika

Hessisches Start-Up liefert 12.000 Lastendrohnen für Afrika

Daniel Msirikale
Wingcopter-Lieferdrohnen fliegen über Arusha, Tansania. Foto: Daniel Msirikale/EyeEm/Wingcopter/dpa
deutsche presse agentur

Tausende Lieferdrohnen des hessischen Start-Ups Wingcopter sollen in Afrika helfen, die Menschen vor allem in entlegenen Ecken besser zu versorgen. Dazu sollen in den kommenden fünf Jahren 12.000 Wingcopter-Drohnen auf den Kontinent geliefert werden.

Nur rudimentär ausgebaute Straßennetze erschweren die Versorgung der Menschen

Nur gut ein Viertel des Straßennetzes in Afrika ist asphaltiert.
Nur gut ein Viertel des Straßennetzes in Afrika ist asphaltiert.
RTL

Nicht nur Bürgerkriege haben in vielen Regionen Afrikas Straßen, Transportwege und Lieferketten zerstört. Auch die große räumliche Distanz auf dem Kontinent stellt eine immense Herausforderung dar. 16 Länder sind als Binnenländer abgeschnitten von Zugängen zum Meer. Die vorhandene Verkehrsinfrastruktur resultiert vielfach noch aus einer kolonialen Vergangenheit und ist weit entfernt von aktuellen Anforderungen. Nur gut ein Viertel des Straßennetzes ist asphaltiert. Diese unzureichende Infrastruktur stellt eines der größten Hindernisse für eine flächendeckende Gesundheitsversorgung und wirtschaftliche Entwicklung dar.

Tausende Lieferdrohnen sollen das Logistiknetz in Afrika verbessern

Drohne
Die Drohne des Start-Ups Wingcopter ist mit Tragflächen ausgestattet. Das Gerät kann senkrecht aufsteigen und dann auf der Strecke auch bei widrigen Wetterverhältnissen wie ein Propeller-Flugzeug fliegen. Foto: Wingcopter/dpa
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Gebunden an diese Situation knüpft die Idee des im hessischen Weiterstadt ansässigen Start-Ups „Wingcopter“ an. Tausende Lieferdrohnen aus Südhessen sollen das Logistiknetz in weiten Teilen Afrikas verbessern. "Wingcopter" hat dafür nach eigenen Angaben einen Vertrag mit Continental Drones Ltd. abgeschlossen. Die Tochtergesellschaft der Atlantic Trust Holding mit Sitz in Ghana und Dubai will demnach ein Liefernetz in 49 Staaten südlich der Sahara aufbauen. Dafür baut das hessische Unternehmen in den kommenden fünf Jahren 12.000 Lieferdrohnen. Dies stelle den bislang größten kommerziellen Einsatz in der globalen Lieferdrohnenbranche dar, erklärte das hessische Unternehmen, das zum führenden Hersteller der unbemannten Liefer-Flieger werden will.

Die Drohnen sollen vor allem Lieferungen in entlegene Regionen ermöglichen mit wichtigen Ladungen wie Medikamenten, Impfstoffen oder anderen wichtigen Produkten an Bord. "Wir sind überzeugt, mit Continental Drones den afrikanischen Drohnenmarkt in großem Umfang erschließen und gemeinsam Millionen von Menschenleben verbessern und retten zu können", sagte der Mitgründer und Chef des Unternehmens, Tom Plümmer.

Da der Wingcopter 198 vollelektrisch betrieben wird, trägt er dazu bei, die Wirtschaft in Richtung Null-Emissionen zu bewegen, so das Unternhemen.Die Drohne ist eine Mischung aus Helikopter- und Tragflächendrohne, hat nach Firmenangaben eine Reichweite von bis zu 110 Kilometern, eine Höchstgeschwindigkeit von 145 Kilometern pro Stunde und kann bis zu sechs Kilogramm Ladung transportieren. (dpa/api)