Vom Handy abgelenkt

12-Jähriger rutscht vom Bahnsteig und wird von Zug mitgeschleift

Fahrgäste beim Ein- und Aussteigen
Der 12-Jährige wurden zwischen der Bahn und dem Gleis eingeklemmt und mehrere Meter mitgeschliffen (Symbolbild).
picture alliance/dpa | Jens Kalaene

Was für ein Schreck! Ein 12-Jähriger war in München so von seinem Handy abgelenkt, dass er vom Bahnsteig abrutschte und zwischen dem Gleis und einem einfahrenden Zug eingeklemmt wurde. Glücklicherweise kam der Junge mit seinem Leben davon und liegt nun in einem Krankenhaus.

Warnsignale der Bahn wurden überhört

Der Vorfall ereignete sich am Mittwochnachmittag am Münchner Ostbahnhof. Der Junge lief gegen 16 Uhr an der Bahnsteigkante an Gleis 5 entlang, und spielte die ganze Zeit auf seinem Smartphone, teilte die Bundespolizeidirektion München mit. Das Spiel nahm ihn wohl so ein, dass er die weiße Sicherheitslinie übertrat und auch die Warnpfiffe einer sich nähernden S-Bahn nicht hörte.

Plötzlich rutschte der Junge mit dem linken Fuß ab. Der Triebfahrzeugführer reagierte sofort mit einer Schnellbremsung, aber das Bein des 12-Jährigen wurde trotzdem zwischen dem Bahnsteig und dem Zug eingeklemmt, wodurch der Junge mehrere Meter mitgeschleift wurde. Sein Kopf schlug mehrfach gegen Zug und Bahnsteig.

Zwei Reisende zogen den Jungen wieder auf den Bahnsteig. Der Notruf wurde durch eine Zeugin verständigt und der 12-Jährige kam mit dem Verdacht auf Knochenbrüche und ein Schädel-Hirn-Trauma in eine Kinderklinik.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Auch, wenn der Junge noch Glück im Unglück hatte, ist es auch ohne abgelenkt zu sein, sehr gefährlich, die Sicherheitslinie am Bahnsteig zu übertreten.

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Die Bundespolizei warnt ausdrücklich, dass man in der Nähe von Bahnanlagen immer aufmerksam sein sollte. Die Sicherheitslinie sollte nur zum Ein- und Aussteigen übertreten werden, denn selbst vorbeifahrende Züge erzeugen eine Sogkraft, die stark genug ist, Personen oder Gegenstände ins Gleisbett zu ziehen. (mde)