Schluss mit dem Knabbern
Was hilft gegen Nägelkauen bei Kindern?

Fingernagelkauen ist bei Kindern tatsächlich eine weit verbreitete Angewohnheit. Fast jedes dritte Kind ist davon betroffen. Es beginnt meist im Vorschulalter und nimmt bis zum zwölften, dreizehnten Lebensjahr zu und hört irgendwann im Teeniealter meist wieder auf. Die knabberige Angewohnheit ist nicht nur unschön für all diejenigen, die dabei zugucken müssen, sondern auch eine Gefahr für die Gesundheit.
Stress als Auslöser
Bereits im Kindesalter versucht der Körper Stress mit einer bestimmten Leerlaufhaltung zu kompensieren – dem Nägelkauen. Eine spannende Serie, Schulstress oder andere aufregende Situationen können hier Auslöser sein. Das Knabbern wirkt beruhigend oder dient als Ventil, um Dampf abzulassen. Neben aufregenden Situationen kann aber auch Langeweile zu der unterbewussten Nagelkauerei führen. Die Gefahr, dass man die lästige Angewohnheit mit in das Erwachsenenalter übernimmt, ist groß. Deswegen ist es wichtig, früh den Auslöser zu finden und schnellstmöglich dagegen zu handeln.
Nicht ungewöhnlich, aber ungesund
Nägelkauen ist im Kindesalter keine Seltenheit, aber kann durchaus schädlich für die Gesundheit sein. Durch die Knabberei entstehen kleine Verletzungen der Nagelhaut, die ein perfektes Einfallstor für Krankheitserreger sein können. Aber auch Bakterien und Nagelpilze haben so ein leichtes Spiel und können die Hände unserer Kleinsten so befallen.
Eine unangenehme Folge kann beispielsweise eine Nagelbettentzündung sein. Hier entzündet sich die Haut unter dem Nagel, das Ganze kann auch auf den Nagelwall überspringen. Eine solche Infektion sieht nicht nur unschön aus, sondern führt auch zu unangenehmen Symptomen wie Rötungen, Juckreiz, Schmerzen und Eiterbildung.
Aber nicht nur die Nägel leiden, sondern auch die Zähne. Der Grund: Sie werden schneller abgenutzt, weil das Knabbern das Gebiss ständig mit Mahlen und Beißen beschäftigt.
Was hilft gegen die lästige Angewohnheit?
Aber was kann man nun tun, damit die Kleinsten sich die lästige Marotte abgewöhnen? Hautärztin Dr. Krakor empfiehlt vor allem, den Kindern keine Vorwürfe zu machen und ihnen beispielsweise nicht auf die Finger zu hauen. Besser ist: ablenken und den Impuls auf etwas anderes lenken. Statt beim Fernsehen an den Nägeln zu knabbern, können Kleinigkeiten wie Kürbiskerne knacken oder simples Kaugummikauen Abhilfe schaffen. Eine andere Methode ist auch, die unerwünschte Angewohnheit in etwas Positives umzuleiten. Zum Beispiel kann man die Nägel zusammen mit dem Kind am Tag einmal besonders pflegen. So sind die Kleinen gut auf die Nagelpflege konzentriert und werden so in Zukunft weniger knabbern.
Das Wichtigste ist, der Ursache der Angewohnheit auf die Spur zu kommen! In schlimmen Fällen kann hier eine Verhaltenstherapie helfen.