Diese Tipps gibt der MedizinerWas Allergiker beim Putzen und im Haushalt beachten sollten

Hatschi – es ist wieder so weit!
Jedes Jahr aufs Neue sind Allergiker im Frühling geplagt, denn: Bäume und Gräser erblühen wieder, was juckende Augen, Husten und Schnupfen bedeuten kann. Schlimmstenfalls ärgert man sich sogar im eigenen Zuhause. Damit das nicht passiert, erklärt Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht, was man im Haushalt und beim Putzen beachten sollten.
Was genau sind eigentlich Allergien?
Unter Allergien versteht man eine Überreaktion unseres Immunsystems. Es gibt dabei viele Arten von Allergenen. Zu den meistverbreiteten in Deutschland zählen Allergien auf Pollen, Hausstaubmilben, Nahrungsmittel und Tierhaar.
Die Behandlung erfolgt hauptsächlich durch Vermeidung oder Reduzierung der Allergene sowie durch den Einsatz von Medikamenten. Das Tückische: In der Regel können Allergien nur symptomatisch und nicht ursächlich gelindert und behandelt werden.
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Jährlich von Pollen geplagt? Das gibt's zu beachten!
Der Frühling ist eure Hass-Lieblingszeit, weil ihr von Pollen geplagt werdet? Davon können einige Allergiker ein Lied singen. „Bei den Frühblühern – aber auch bei den Normalblühern – entsenden die Bäume ihre Pollen. Die großen Pollen, die wir dabei sehen, sind allerdings gar nicht die, die so gefährlich für uns sind. Das denken wir immer nur. Die kleinen Pollen, mit dem bloßem Auge gar nicht erkennbar, verursachen in Wirklichkeit die Probleme“, erklärt Dr. Specht.
Die einzig gute Nachricht: Die Pollenallergie ist zeitlich begrenzt. Folgende Dinge könnt tun, damit die lästigen kleinen Quälgeistern nicht euren Lebensalltag zu Hause bestimmen:
Haltet die Fenster während der Pollen-Zeit so gut es geht geschlossen.
Wascht abends die Haare, um nächtliche Torturen zu vermeiden. Denn: Die Pollen können sich tagsüber in den Haaren festsetzen.
Gleiches gilt für die Klamotten: Darauf können sich die Pollen ebenfalls ansammeln, daher sollten ihr sie bloß nicht im Schlafzimmer lagern. Und keinesfalls dort ausschütteln!

Was hat ein Bauernhof mit Allergien zu tun?
Im Haushalt spielt aber, neben den Pollen, die von draußen hereinkommen, vor allem die Hausstauballergie eine große Rolle. „Eigentlich ist man als Allergiker aber gar nicht gegen den Staub allergisch – sondern gegen den Kot der Milben. Die Extremente der winzig kleinen Tiere sind immer da, sie sind es, die den Allergikern das Leben schwer machen“, so Dr. Specht. Was besonders hilft: Eine Anti-Allergie-Matratze und die entsprechenden Bezüge. „Sie können die Belastung reduzieren, das kann ganz gut funktionieren.“
Auch Putzen entlastet – aber es gibt einiges zu beachten. „Wenn man zu viel putzt, sorgt das für genau das Gegenteil! Eine übermäßige Hygiene schadet mehr, als dass es nutzt.“
Dr. Specht bezieht sich dabei auf die „Bauernhof-Theorie“: „Menschen, die auf dem Bauernhof und dort mit bestimmten Erregern aufwachsen, haben später weniger Allergien. Denn ihr Immunsystem hatte immer etwas zu tun und erkennt daher harmlose Erreger nicht sofort als Feinde und will sie bekämpfen.“
Staub wischen und putzen: So reduziert man Hausstaub

Was natürlich jetzt nicht bedeutet, dass man die Wohnung oder das Haus in Zukunft weniger regelmäßig putzen sollte: „Das eigene Zuhause sollte natürlich sauber gehalten werden. Dazu zählt auch, nach einigen Jahren die Matratze rauszuschmeißen und zu erneuern. Aber die Milben an sich werden Sie leider nie komplett los.“
Zudem sei es immer besser, zuerst zu staubsaugen und dann feucht zu wischen. So gehen die meisten Menschen beim Putzen ohnehin schon vor. Es wird aber im Allgerikerkontext besonders relevant, damit der Staub nicht immer wieder aufs Neue aufgewirbelt wird. Gleiches gilt auch fürs Staubwischen bestimmter Oberflächen: Erst mit einem Mikrofasertuch und anschließend mit einem feuchten Lappen wischen, damit der Staub nicht durch die Lappen geht.
Im Schlafzimmer zu putzen sei besonders wichtig. Wenn möglich solle man zudem hypoallergene Textilien nutzen, damit die Milbenkonzentration reduziert wird, erklärt der Mediziner.
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